6951058-1984_12_11.jpg
Digital In Arbeit

Operneinstand

Werbung
Werbung
Werbung

(Landestheater Linz; „In seinem Garten liebt Don Perlimplin Beiisa" von Balduin Sulzer) Nach Salzburg hat nun auch Linz seinen Opernuraufführungserfolg. Er gelang dem hier lebenden Komponisten Balduin Sulzer mit seinem Bühnenerstling nach Fe-derico Garcia Lorcas gleichnamigen Theaterstück, deutsch von Enrique Beck. Sulzer, Zisterzienserpater in Wilhering und Domkapellmeister in Linz, schuf für die „Vier Bilder eines erotischen Büderbogens" handwerklich gekonnt geformte Instrumentalsätze, in die der Text hineinproji-ziert wurde.

Daher steht das Melos im Mittelpunkt, wird der Gesang zum Hauptträger der Stimmung. Die Musik ist weitgehend tonal, achtet auf Publikumsgeschmack und 'meidet modische Gesten sowie Experimente. Trotzdem wirkt das Herkömmliche neuartig vor allem durch Sulzers individuelle Farbmischungen. Eher spärlich eingesetzten Streichern stehen stark bestückte Bläser und viel Schlagzeug gegenüber, das ergibt ein faszinierendes Klangbild und soll die für das Stück so wesentlichen Ubergänge zwischen Phantasie und Realität ausdrücken. Aber gerade dies gelingt Sulzers Musik nicht.

Die Taufpaten waren seinem Werk ergeben. Der Hausherr, Alfred Stögmüller, führte versiert Regie, Kurt Pint lieferte eine surrealistische Szene, Roman Zeilinger am Pult und das Bruckner-Orchester identifizierten sich mit der Opernnovität wie die stark geforderten Sänger: Cheryl Lichter als Beiisa, Riccardo Lombardi als Perlimplin und Linda Roark-Strummer als Marcoifa.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung