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Orientalischer Einfluß in Südeuropa

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„Wisse, daß die Kenntnis des Einsatzes von Gewürzen das Grundprinzip des Kochens ist... Darin liegen Wohlergehen und das Vermeiden von Gefahren", heißt es in einer Abhandlung zur andalusi-schen Küche des 13. Jahrhunderts. Safran, Zimt, Nelken, Senfkörner, Koriander, Kümmel und Kreuzkümmel gehören zu den gebräuchlichsten, aus dem Orient eingeführten Aromaten. Auch Zucker und Zitronen brachten erstmalsdie Araber nach al-Andalus.

Der vorliegende Prachtband beschreibt und analysiert die vielfältigen Wirkungen auf Kunst und Kultur des erweiterten Mittelmeerraumes, die durch die jahrhundertelange Begegnung von Islam und Christentum herrühren.

Eine erste Phase der Islamisierung Europas erfolgte vom 7. bis zum 8. Jahrhundert von der KUstenzone der arabischen Halbinsel ausgehend, über Norwest-Afrika hin zur iberischen Halbinsel, al-Andalus genannt. Die muslimische Invasion wurde durch mehrere Jahrhunderte durch Araber, später durch osmanische Türken und darauf durch Mongolen durchgeführt.

Am augenfälligsten, wie auch im Buch bestens dokumentiert, ist der orientalische Einfluß in der Architektur Spaniens und Siziliens sowie im gesamten Kunsthandwerk erhalten geblieben. Die romantische Verklärung des Orients, die in der Kunst als

Orientalismus bezeichnet wird, schenkte uns die wunderbarsten Gemälde der Franzosen Jean-Auguste-Dominique Ingres und Eugene Delacroix.

Auswahl und Qualität der Abbildungen sind exquisit, der Text höchst interessant und informativ, wenngleich mühsam zu lesen, was an einer nicht ganz glücklichen Übersetzung aus dem Englischen nach der spanischen Originalausgabe liegen mag.

EUROPA UNTER DEM HALBMOND. Eine illustrierte Kulturgeschichte. Von P. Martine/. Montävez und C. Rufz Bravo-Villasante. Südwest Verlag, München 1991. 240 Seiten, durchgehend farbig illustriert, öS 1.154,-.

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