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Orpheus spricht Orakel

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Orpheus aus Amsterdam kommt nach Wien. Doch wie sieht er aus! Ein von den rasenden Mänaden zerfetzter Körper, ein englisch orakelsprechender Kopf. Dargestellt von einem Schauspieler mit Anzug und Krone, erlebt der antike Sänger seine Geschichte in einer Rückblende: Eine Dreiecksbeziehung zwischen „Orpheus Boy" (Huub Ciaessens), seiner „Eurydike Lisa Dorova" (Nancy Bergman) und „Mona, der Kaiserin der Leere" (Svetlana Sidorova). Dazu spielt ein kleines, mitten auf der Bühne des Messepalastes plaziertes Ensemble d'action unter Älain Franco Walter Hus ' Musik „am Rande der Stille", Musik voll Wohllaut, Witz und kan-tablen Duetten.

Weniger erfreulich wirkt die Arbeit des gefeierten belgischen Regisseurs IanLauwers: Er überschüttet die Szene - oft auch auf einer Riesenleinwand -mit Symbolen, Farben, Gesten und skurrilen Bildern. So präzise das Werk auch erarbeitet wirkt, bleiben doch viele Momente zu rätselhaft und blutleer, als daß sie auf Dauer nicht ermüden, geschweige denn interessieren könnten.

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