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Orte-Raten

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Henri Troyat, der Autor hinter der neuen Serie „Das Licht der Gerechten“ (Mi, 5.8. und Do., 6.8. FS 2, 18.30 Uhr), ist Mitglied der Academie fran- caise, dem Literaten- und Gelehrtenhimmel der Franzosen. In seinen Romanen gibt er einen flotten Literaturbegriff zu erkennen, einmal wurde er sogar gleichzeitig mit Jean Paul Sartre geehrt.

Ins Fernsehen will mir die ins Rüschenkleid verpackte Geschichtsdarstellung allerdings besser passen als in eine Akademie, denn: Das Volk will immer ein bißchen Schinken mit Schnulze, zumal deren Üppigkeit im vorliegenden Fall durch gute Inszenierung und Darstellung in Grenzen gehalten ist. Die Liebe des russischen Aristokraten zu einer französischen Liberalen trat mit der zweiten Folge in ihre klassische Dramatik.

Ab der dritten Folge wird es den Wienern und Niederösterreichern zusätzliches Vergnügen bereiten, die Orte der Handlung zu rekognoszieren. Denn ganz Rußland spielt in Wien und Umgebung. So warte ich gespannt auf eine Szene, in der in einer engen Gasse viel Schnee liegt, wenige Biedermeiergestalten auf und ab gehen und ein hölzerner Leiterwagen rasend auftaucht und verschwindet.

Diese Szene wurde nämlich in unserer Gasse gedreht, und ich erinnere mich noch: Zuerst wurde die Gasse autofrei gemacht - war das schon ein Segen. Dann spritzten große Feuerwehrschläuche viel weißen Plastikschnee aufs Pflaster, der beim Gehen auf den Schuhen haften blieb. Wir Anrainer durften nur über Zeichen aus den Toren auftauchen. Die Haus- und Straßenschilder trugen cyrillische Schriften.

Weitere Drehorte waren u.a.: Rapottenstein, Kreuzenstein, Mauerbach, Allentsteig. Der Neusiedlersee wurde kurzerhand zum Baikalsee umbenannt. Das heitere Orte-Raten kann beginnen.

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