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Ost-Musik in Krems

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Es könnte ein Erfolgsrezept sein: ein berühmter Name, dazu ein paar Geheimtips, ein attraktives Programm und ein anheimelnder Ort. Rund um IgorOistrach und um den großartigen Cellisten Walter Nothas hat sich in Krems das Ost-West-Musikfest angesiedelt.

Gernot Winischhofer, künstlerischer Leiter, hat von seinem Auslandsstudium in Moskau die Liebe zu den russischen Musikern und gleich auch seinen Lehrer Oistrach mitgebracht. Wiederhören mit einem Musikstil, den wir „im Westen” nur mehr von Platten kennen: Klangintensive Verbundenheit der Töne zu Melodien, die nur die Notenschrift zu einzeln dastehenden Köpfen reduziert hat. Daß trotzdem der abschließende Kammermusikabend mit Tschaiko ws-kij und Brahms an Mängeln litt, die über die ungünstige Akustik hinausgingen, ist entschuldbar durch die Lehrtätigkeit der Künstler.

Die Kurse auf Meisterniveau mit in- und ausländischen Dozenten waren begehrt. Das instrumentale Angebot wird von einem Atem- und Bewegungsprogramm unterstützt. Im nächsten Jahr soll der Gesangsbereich ausgegliedert werden. Nicht nur solistische Gäste sind Überraschungen, sondern auch Klangkörper. Einer der konzertanten Höhepunkte war die sehr junge Camerata academica aus St. Petersburg.

Größere finanzielle Mittel, mehr Unterstützung durch die Stadt Krems und eine Konzertdramaturgie zwischen Kunst und Familiarität täten dem Ost-West-Musikfest gut.

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