Der Mund eröffnet das Mahl nicht mit dem ersten Bissen -sondern mit dem Tischgebet: der Dank ist zugleich die Erinnerung daran, daß jedes gemeinsame Essen eine kultische Handlung ist.Das Horsd'oeuvre des Mahles war im Mittelalter die Trompetenfanfare. Sie forderte zum Händewaschen auf. Unter Musikbegleitung erschienen die Pagen, die die Speisen auftrugen. Fünf Stunden speisten unsere mittelalterlichen Vorfahren. Immer aufs neue spielten Spielleute auf Waldhörnern, wenn neue Speisen aufgetragen wurden, dazu gab es artistische und pantomimische Darstellungen. Tänzer traten in Masken von
„Die Oper „La Monnaie" interpretierte Schönbergs „Verklärte Nacht" illustriert, verziert, vertanzt, als ob dem Publikum Schönberg eingebläut werden sollte. Die Begleitmusik zu einer Lichtspielszene - komponiert zu „Drohender Gefahr, Angst und Katastrophe" - kombinierte Begisseur Klaus Michael Grübler mit einem Ausschnitt aus „Die Marx Brothers in der Oper", doch so langweilig wie nie zuvor. Schönbergs Ehrenrettung als Filmkomponist mißlang. Auch die sympathische Tänzerin Marion Levy konnte mit ihrem ungläubig-verschmitzten Lächeln nicht die Szene retten.
Einst war Ossiach der Ort der Improvisation und unkonventioneller Neugier, wo Friedrich Gulda und Helmut Wobisch gemeinsam das Musikforum begründeten.Gerda Fröhlich, seit 1969 Intendantin des Carinthischen Sommers, ist die erste Kritikerin ihres Festivals und seine Dramaturgin, die die Produktion auf „das zwingend Notwendige” beschränkt. Sie, der Gottfried von Einem „einen persönlichen Geschmack, mit dem man zwar hineinfallen, aber sich niemals verraten kann” konzedierte, sieht sich als Mittlerin zwischen Publikum und Künstlern. Ihren persönlichen Stil nennt Fröhlich das
Manchmal erkennen Gäste besser als Einheimische, was die Kultur eines Landes ausmacht. Vielleicht hat man unter diesem Gesichtspunkt die US-amerikanische Performancekünstlerin Penny Arcade zum „Fin-de-siecle-Motto” der Wiener Festwochen mit einer musikalisch-tänzerischen Collage zur Geschichte Österreichs beauftragt. Ihr Blick aufs Fin des siecle - unoriginellerweise eine Metapher aufs Ende der Welt - war zwar begleitet von Walzer und Blues, jedoch verstellt von ihrer Selbstdarstellungssucht. Aus dem Epos wurde eine lähmende Drei-Stunden-One-Woman-Show, eine Emanzenklage im Dialog mit
Die Geschichte aus dem Alten Testament von „Daniel in der Löwengra-be" ist bekannt. Eine Fassung aus dem 13. Jahrhundert werden die künstlerische Leiterin der Mariahilfer Oper, Andrea Mellis, und ihr Dirigent Grant Choreley für die Aufführung in der Rochus-Kirche adaptieren.-Unter den vielen engagierten jungen Operntrappen Wiens ist die Mariahilfer Oper eine Resonderheit: sie ist die einzige, die Kinder und Profis auf der Bühne vereint. Nach angelsächsischem Vorbild gründete die Kanadierin Mellis 1991 die Truppe, seither hat sie mit Wiener Schulchören Werke von Monteverdi,
Sie nennen sich Krüppelkabarett, Franz-Josef Huainigg, im Rollstuhl sitzend, Kinderbuchautor und im Medienservice des Unterrichtsministeriums tätig, und Gernot Berger-Uhl, freier Schauspieler. Auf der Bühne hat Franz-Josef die Rolle des „Souveränen" und Gernot die Rolle des „Ausgelachten".Huainigg bricht mit der Erwartung, traurig und ernst sein zu müssen. Allein sein Auftritt ist ein Tabubruch mit jener Behinderten auferlegten Zurückhaltung in der öffentlichen Welt. Er will weder bemitleidenswert noch Held sein, spielt Situationen aus dem täglichen Erleben nach, die
Der Wind ist nur ein Ton. Er macht den zur Ratte mutierten Zigeuner zum Menschenfresser. Der Gesang erstirbt wenn die Ratte - in Bach-Manier—Gott ansingt. Der rezitierte Monolog der Ratte (Dominik Glaubitz) wird zum Dialog, als ein Skarabäus (Sybille Kos) den Keller betritt. Ratte und Skarabäus scheinen einst als Mann und Frau verbunden gewesen zu sein. Kurze Trauer um die in Auschwitz gestorbenen Kinder, für Liebe, für den Glauben ist kein Platz mehr. Als Produktion für das Ober-warter Kulturhaus haben der Autor Peter Wagner und der Komponist Wolfgang Kubizek eine Fabel geschaffen, die
Das fünfte Musikfestival „Hörgänge" im Wiener Konzerthaus wird von seinem Publikum wieder viel Offenheit und Konzentration fordern. Die Komponisten unserer Zeit machen es einem oft gar nicht leicht, ein musikalischer Zeitgenosse zu werden.In drei Wochen werden für 24 Konzerte und 21 Uraufführungen 3.000 Resucher erwartet, davon sind 500 Dauergäste. Eine Rechnung, wie hoch der einzelne Platz im Konzert subventioniert beziehungsweise vom Sponsor EA Generali gefördert ist, will Konzerthausdramaturg Christoph Becher nicht anstellen. Becher wünscht sich die „Hörgänge" 1997
Senior musical" - ein Pendant zur „Jeunesse Musical", dem Jugendveranstalter im klassischen Musikbereich, fehlt. Die Bundestheater haben nicht eruiert, welche Vorlieben Ältere haben, welche Beginnzeiten sie sich wünschen, was sie vom Theaterbesuch erwarten. Erst eine Untersuchung des Gallup-Instituts anläßlich der Schließzeit in der Wiener Staatsoper 1994 brachte wenige Daten in das Dämmerlicht des Zuschauerraums. In der Altersverteilung des Publikums führen die Dreißig- bis Fünfzigjährigen, knapp gefolgt von jenen über fünzig Jahren. Bei dieser Besucherschicht geben
Die Story von Bussel Hoban handelt von jenen Mythen, die Oper haben entstehen lassen: von Orpheus, von der Überwindung des Todes durch die Sehnsucht. Sie verrückt die Zeit, macht keinen Unterschied zwischen Idee und Mensch, zwischen Bild und Abbild. Erleben ist nicht mehr als ein Polaroidfoto. Kong, die Idee, verliebt sich in Perl, das gemalte Mädchen von Vermeer mit einem Perlenohrring.Alles das wird aber mit Mitteln des modernen Operntheaters nicht ausgedrückt. Die Musik ist wohlig-gleichförmig, ein wenig erinnerbares Stimmengewebe, das nur manchmal - in der Wiederfmdungsszene Kongs mit
Die Kammeroper hat zwei Einakter der späten zwanziger Jahre aufgeführt: Kurt Weills nach einer Farce von Georg Kaiser durchkomponierte Oper „Der Zar läßt sich fotografieren" und George Gershwins als Volksoper angelegtes, heute als Opernironie wirkendes Werk „Blue Monday". „Das Ende einer deutschen Opernwelt und der Anfang einer amerikanischen" bestimmte die Programmplanung von Kammeropernintendant Budolf Berger. Der Publikumszuspruch entsprach dieser Einschätzung.George Gershwins 20-Minuten-Vertonung wirkt in jazzigen Anklängen noch immer modern: Die Geschichte von
Auf der Bühne ist nichts außer dem Gott des Nichts - ein lachender die Hände hochwerfender Buddha. Mick (Günther Wiederschwinger), der freundlich-entgegenkommende, liebenswürdige ist schon da. Er, der als Psychiatrierter gebrandmarkt ist, hat die größte Autorität und dirigiert das Geschehen. Er ist der einzige, der gut und glücklich von und im Nichts lebt. .Er besorgt dem arbeitsscheuen obdachlosen Davies (Peter Uray) alias Jenkins einen Schlafplatz und Kleidung und offeriert ihm einen Posten als Hausmeister. Aston (Klaus Haberl), Micks Bruder, erschreckt Davies mit merkwürdigen
Mein Beruf hat nichts mit Kunst und Kultur zu tun, sondern . mit Gauklern und Scharlatanen." Michael Niavarani, Leiter des „Simpl", verzichtet darauf, im Burgtheater zu spielen. „Wir wollen nichts als zum Lachen bringen. Vielleicht ist das in Europa so schwierig, weil wir dauernd auf unsere Kunst und Kultur hinweisen wollen." Und erst nach einigem Zögern stimmt er zu, daß Kabarett in seiner Kunstfertigkeit, in der handwerklichen Perfektion und gerade in seiner Geschwindigkeit, auch Kunst ist. „Das Tempo ist schneller geworden." Die schnell geschnittene Film- und
In der Bewegung sieht man den I Gemütszustand, die Stimmung, -L manchmal auch die Krankheit des Menschen. „Betrachten Sie einen Depressiven, der ganz eingeschränkte Gesten hat. Bewegungsdefizite entsprechen meist psychischen Defiziten."Tanztherapie könne schier unglaubliche Dinge bewirken, erzählt die Tanztherapeutin Ursula Lischke. „Nach einem Jahr Therapie hat eine bettlägerige Multiple Sklerose-Patientin soweit ihre Bewegungsfähigkeit zurückbekommen, daß sie ihren Alltagstag bewältigt."„Der Name Tanztherapie ist eigentlich irreführend", sagt Ursula Lischke vom
Seit 30 Jahre hat Wien auf eine Britten-Renaissance gewartet, jetzt nach dem Erfolg mit 'Turn of the Screw' stehen Britten-Schallplatten und CDs in allen Geschäften", sagt Rudolf Berger, der als Intendant der Wiener Kammeroper mit seiner ersten Produktion einen vielgerühmten Einstieg hatte.Er beschert Wien gleich noch eine lang vermißte Wiederbegegnung. Am 16. Dezember hat Jacques Offenbachs Opera bouffe „Die Banditen" nach 40 Jahren wieder in Wien Premiere. Zwar in der deutschen Fassung Caspar Bichters, aber Budolf Berger hofft, daß mit dem Schweizer Clown Dimitri, der Begie
In 90 Minuten entwickeln vier Personen - unter Hannah Arendts Motto „Die Banalität des Bösen" - eine stimmige Welt, in der das Grausame draußen bleibt: Budi Widerhofer, der Hitler hinreißend ähnlich sieht, ist asketisch und hilflos. Thomas Stolzetti ist der hinkende Goebbels, der SS-Mann (Sebastian Eckhardt) applaudiert, bevor er offenen Auges dem Ende entgegensieht. „Es muß einmal ein Wunder geschehen" singt Zarah Leander zwischen den Gesprächen, wobei Mischa Pilss darauf verzichtet zu imitieren und mit ihren Songs eine Gegenwelt schafft. Ingrid Israels „Tischgespräche
Ihaaß Kolaric, Du haaßt Kolaric -Warum sagn's zu Dir Tschusch?" Eine Plakataktion konnte die Frage vor Jahren nicht beantworten. Von den Namen, vom Äußeren ist nicht auszumachen, wer von den Musikern der Türke, der Albaner und Kroate oder einer der vier Österreicher ist. Für die ist es eine Ehre, bei den „Tschuschn" mitzuspielen: „Musik aus der Tradition, aber wir wollen nicht in der Tradition hängen bleiben." Wieder einmal passiert es, daß orientalische Instrumente, fremde Rhythmen und Sprachen in die Wiener Musik einfließen. „Tschuschn seid's ohnehin",
Der Eindruck der Kulturorganisatoren trügt: Unbeantworteten Ansuchen um finanzielle Unterstützung, ratlosen Gesichtern bei Sponsoringansuchen für neue Musik, firmeninterner Ablehnung steht ein steigender finanzieller Aufwand für Kunstsponsoring gegenüber: von 20 Millionen Schilling im Jahr 1989 auf 450 Millionen 1995. Heuer hätten die Verleiher des „Maecenas-Preises” zwar - angesichts schlechter Wirtschaftslage - den Einreichungen entgegengezittert, aber deren Zahl lag nur geringfügig unter jener von 1994.Die Firmenvertreterin der Videofirma Juracka, die einen Anerkennungspreis für
Was hat Musiktherapie mit Wissenschaft zu tun? Kann man die heilende Kraft der Musik messen?- Die vielen Musikerkrankheiten - von der Sehnenscheidenentzündung bis zu Hörschäden, vom Streß des Solohornisten, die der Musikphysiologe Eckart Altenmüller aus Hannover unlängst „Apolls Strafe" genannt hat, liegen schmerzhafter, sichtbarer, erfaßbarer vor uns als die heilende Wirkung von Musik.Was geforscht wird - von Forschern, die durchwegs intensive Hobby-Musiker sind, ist verdienstvolle und langwierige Wegbereitung zu den Fragen: Was ist Musik hören? Was passiert beim Spielen eines
Auch wenn Weill im Sinne der „American Music” europäische E- und U-Musik Grenzen sprengt, stillt er nicht Erwartungen der Pop-Musik-Hörer. Unter den Interpreten überzeugen jene, die über die klassische Opern- und Konzerterfahrung hinaus Erfahrung und zudem noch Lust an Schauspielerei haben: Heinz-Karl Gruber im Liederzyklus „Berlin im Licht” oder Gabriele Beinholz als Jenny in Weill-Brechts „Mahagonny”.Die Jeunesse wählte jene Interpreten aus, die Weihs Werke auf CD eingespielt haben. Im Falle Jan Latham Königs und des Kölner Bundfunkorchesters führte das zu
Was er konnte, schaffte nach ihm kaum ein Komponist unseres Jahrhunderts: Musik in kunstvoller Popularität zu schreiben. Kurt Weill war nicht nur ein großartiger Songschreiber mit Theaterpraxis und höchster Kompositionsausbildung, er konnte die Gesetze des Marktes beachten, verstand es, berufliche Verbindungen zu knüpfen und Mißerfolge erster Konzerte in Amerika wegzustecken. Er wußte, was verlangt wurde und adaptierte sofort die Sprache des Landes, in der er lebte. Gleich Jacques Offenbach - den er hoch verehrte - gelang es ihm, als deutsch-jüdischer Kantorensohn im Ausland neues
Auf den „elektrischen Stuhl” vor seinem Büro mag er sich nicht setzen: „ Zu unbequem!”. Neben seinem Schreibtisch signalisiert ein Boxhandschuh: Das Spiel ist aus. „Die Kunst ist aus, das Spiel geht weiter” -so lautet das Motto des heurigen „stei-rischen herbstes”. Für dessen Intendanten Horst Gerhard Haberl gilt der Untertitel: „Das Spiel ist aus, die Kunst geht weiter.” Nach fünf Spieljahren ist der Spielleiter müde.Die Spielverderber haben die Oberhand gewonnen: Einerseits mangelte es an politischer Unterstützung für eine valorisierte Finanzierung des Festivals:
In CatfishRowmachen es sich die Fischer und Baumwollpflücker in den Villen der Weißen gemütlich. Das Dorf ist aus hölzernen Kulissen gebaut, in denen man mit einer ausgehängten Tür einen Tisch bauen kann. Vorne links die Behausung des Krüppels Porgy (Terry Cook). Hier wird er Bess Unterschlupf und eine Zeitlang von ihrem Leben mit der -charmanten - Unterwelt, mit Zuhältern und Kokain Abwechslung bieten, familiäre Idylle, Freundschaft der Dorfbewohner.Das macht er mit innigem Gesang und einem gleichsam selbstverständlichen, niemals aufdringlichen Spiel. So wie Gershwin nicht nur den
Als ich frage, ob ich ihn zu den drei bestverdienenden Komponisten Österreichs zählen darf, fühlt er sich beflissen, mich zum Eiskaffee einzuladen. Der gebürtige St. Pöltner Roland Baumgartner hat als Dirigent und Komponist mit Orchestern gearbeitet, Filme wie „The secret of the black dragon” und über 80 Fernseharbeiten vertont (vgl. Furche 37/94), für Margot Werner, Helmut Lohner und Peter Lodynski geschrieben.Der Vierzigjährige schrieb mit neun Jahren seine erste Jazz-Symphonie. Schlüsselerlebnis war Gershwins „Rhapsody in Blue” - „Das war der Einstieg in eine neue
Ein Land, das von Alteingesessenen als „neu” bezeichnet wird, macht Kultur: Thüringen, eins der neuen Bundesländer Deutschlands lädt heuer zum zweiten Mal zu den Domstufen-Festspielen. Vom 12. August bis 3. September laufen Arthur Honeggers/Paul Claudels „Johanna auf dem Scheiterhaufen” und Carl Orffs freiluft-erprobte „Carmina Burana” als szenische Aufführungen. Es spielen das Ensemble und das Orchester der Städtischen Oper Erfurt, das Ballett der Oper, eingeladen sind auch die Konzertchöre aus Kassel und Gotha.Seit vorigem Jahr gibt es die Domstufen-Festspiele: das Publikum
Es bringt Ihnen nichts”, erklärte ein Theaterproduzent dem PB-Mann eines Automobil-Konzerns und konnte ihn doch überreden, einen sechsstelligen Betrag herauszurücken. Das Argument, das jeden Geldgeber sofort zum Scheckbuch greifen läßt, gibt es nicht. Keine Geheimtips, sondern lange genug durchhalten, bis der Gebetene die Bitte erhört hat. Und wenn der gewünschte Betrag nur deshalb gezahlt wird, um den Antragsteller loszuwerden.Kosten-Nutzen-Rechnungen sind müßig, sagt der Vorstand der Bayerischen Hypo Bank und widerspricht Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer, der „knallharte”
Stellen Sie sich vor, man vertonte die „Zeit im Bild” des Jahres 2000! Die Nachrichten, die Politikerinterviews drehen sich um ein neues, originelles Thema: den Frieden. Bis zum zweiten Finale badet die Öffentlichkeit, ununterbrochen telefonierend, im Dampfbad, knallt ein Politbüro ins Publikum, bestellen die Geheimdienste einen General und seinen Doppelgänger, spielt ein Militär mit den Flaschen der Bar Krieg.Schwertsik hat sich der Identifikationsmöglichkeit, die die Operette dem Publikum bot, verweigert. Sein Liebespaar Olga - vom KGB - und Zefir - vom Party-Service - deutet die
Ich mag Lehrer”, sagt Stadtschul -I ratspräsident Kurt Scholz. „Ent-JL weder sind sie Idealisten oder - sie waren es. Als Berufsgruppe sind sie zwar unendlich kompliziert, aber sind nicht komplizierte Menschen erst die interessanten?” Scholz versicherte die Musikerzieher Österreichs seiner Unterstützung durch seine Anwesenheit bei einer Krisensitzung.„Die Lehrer haben Sorgen ” - nicht nur für den Stadtschulratspräsidenten offensichtlich - die Instrumentalmusikerzieher ganz besonders. Sie sind nach den Leibeserziehern, den Sprachlehrern und Bildnerischen Erziehern am stärksten
Die Festwochenpremiere von Adria-na Hölszkys zweiter Oper „Die Wände” war ein ernsthafter Versuch - des Staatsoperndirektors Wunsch, den Willen zur Moderne anzuerkennen, soll hiermit erfüllt werden. Die Geschichte von Said (Richard Brun-ner), dem glücklosen Verräter ohne eigene Geschichte vor dem Hintergrund des algerischen Krieges ist eine Allegorie der Lieblosigkeit. Der Krieg hat die Frauen hart gemacht und opernhaften Gesang zu deklamatorischem Sprechen verkommen lassen. Die Musik ist zart, sorgfältig, oft illustrativ oder verstärkend, niemals übertönend, sogar komisch
SAls Krzysztof Penderecki für ein Orchesterwerk einen griffigen Titel suchte, kam er - der Kompositionstalent mit Publikumswirksamkeit verband -auf „Threnos, gewidmet den Opfern von Hiroshima”. Selten, daß die Musik für Frieden warb - auch wenn es „Rock gegen Rechts” und „Pop for Peace” gibt und Pete Seeger „Where have all the flowers gone” ersann.Auch wenn Hanns Eisler musikalisch gegen Krieg und Faschismus agitierte - „Friedenstage” in der Musik wie jene gleichnamige 1938 von Richard Strauss komponierte Oper - müßten sich den Vorwurf der Unglaub-würdigkeit gefallen
Ich komme aus der Bukowina -von wo auch Herr Holender kommt” - legt Adriana Hölszky ihre Beziehung zu Wien dar. Wien ist ein guter Platz für Adriana Hölszky -ihre Oper „Bremer Freiheit” wurde ein Jahr nach der Uraufführung bei der Münchener Biennale auch bei den Wiener Festwochen 1989 ein großer Erfolg und machte sie zu einer anerkannten Opemkomponistin.In dem an Uraufführungen armen Leben der Wiener Staatsoper hat gerade sie die I^hre einer solchen errungen. Als Stoff hat Hölszky ein selten aufgeführtes Stück des französischen Dichters Jean Genet gewählt: „Les paravents”
Motown - heute im Besitz einer Philips-Tochter - ist der . Name einer Plattenfirma. Die Idee, eine Musikgeschichte einmal von ihren Produzenten aufzuziehen, machte aus den berühmten Hits „Do you love me”, „Baby Love”, „Isn't she lovely” und „Hap-py Birthday” eine nicht nur perfekte, sondern auch berührende - fiktive - Geschichte rund um die schwarze Sängerin Lilian, Lead-Sängerin des Trios Chervettes.Im Musical erlebt sie - großartig Rhetta Hughes - den Aufstieg von der Kirchenchorsängerin zur Back-ground-Sängerin, zum Star, der schließlich von der Freundin ausgebootet,
Das Wiener Konzerthaus spielt von 22. bis 29. April Filme mit Live-Musik: „Ben Hur”, „Panzerkreuzer Potemkin”, Filme mit Charlie Chaplin, von Fritz Lang. „Die großen Uraufführungskinos in Wien - zehn bis zwölf - waren alle mit Filmorchestern bestückt, die mit den Opernhäusern konkurrieren konnten”, sagt Hans Koizar, Filmpromotor für amerikanische Firmen in Österreich. Als Vizepräsident des Verbandes privater Filmproduzenten in Österreich animierte er in den fünfziger Jahren einen Klavierfabrikanten, das Bellaria-Kino zu kaufen. „Ich wollte ein Kino wie die ,Kurbel' in
Als „Musikalisches Schaufenster Österreichs” (Knessl) erfaßt das MICA Komponisten, ihre Werke in klingender und geschriebener Form, Jazz- und andere Lokale, Veranstalter und Musikmessen. Ungefähr sieben Versuche dieser Art seien in Österreich mehr oder minder vollständig unternommen worden, aber Matthias Finkentey, Geschäftsführer des MICA, gesteht ein, nicht genügend Autorität zu haben, um laufende Projekte in seine Oberaufsicht einzubinden.Im April 1994 wurde der Start des MICA - als Informationszentrum eine langjährige Forderung von Wirtschaftsfachleuten - gewagt, noch ohne
Zweihundert Jahre ist die Tradition der Peking Oper alt, zehn Jahre braucht ein Eleve, um die Grundbewegungen der Schauspielkunst zu erlernen, in zwei Stunden konnte das Wiener Publikum im Ronacher einen kurzweiligen, unterhaltsamen Eindruck einer Kunst bekommen, ohne daß Verständnis für jede Geste, für die symbolische Darstellungskunst zu erwarten war. Ein Richter, der einer Frau ihren rechtmäßigen Verlobten gegen ihren Ehemann zusprechen soll, beendet nach diesem verzwickten Fall seine Laufbahn. Zu den neuen Akten wurde jeweils eine Inhaltsangabe im vorhinein projiziert, das komische
Wo immer er früher tätig war, verband er Publikumserfolg mit künstlerischem Anspruch und Verständlichkeit: sei es als Dramaturg der Frankfurt Feste, bei denen er Musik unserer Zeit zur Eröffnung ansetzte, als Projektgestalter einer populären musikwissenschaftlichen Ruchreihe, als Gestalter von Rundfunksendungen.Niederösterreich hat den Musikwissenschaftler Dieter Rexroth nun zum Aufbau seiner Kulturszene gewonnen. „Ich versuche”, sagt Rexroth, „den Politikern einzuhämmern, daß das, was wir hier machen wollen, eine unabdingbare Notwendigkeit des menschlichen Seins darstellt.
Die Uberwindung der Schachtel durch ihren Inhalt”, ist der seltsam einfache Wunsch der Gestalter der langen Nacht der neuen Klänge, des Eröffnungsevents im Wiener Konzerthaus am 17. März. Der Wunsch, das Oberste zu unterst, das Innerste zu äußerst zu hören, hat die Wiener Komponisten Dieter Kaufmann und Wolfgang Liebhart zu fantastischen Ideen inspiriert. „Innovative Kunst findet längst abseits der Konzerthäuser statt. Von da - von den Kunstradios, den Daten-bahnen des Internet, aus den Galerien - wollen wir sie in die Hochkultur ziehen”, erzählt Kaufmann.Die Spannung ist
Es ist dunkel in der Kremser Mino-ritenkirche. Zwei färbige Lichtquellen brechen sich an den Zuschauern, die umherwandernden Menschen werden zu Skulpturen, Projektionen werfen Abstraktes und Bilder aus „Metropolis” von Fritz Lang an die Wand. Langgezogene Klänge, die vielfarbig wirken und einen Farbton immer wieder hervorheben sollen, technisch perfekt verstärkt, durchfluten Seitenschiff, Krypta, Gewölbe der Kirche. Ein Rhythmus entsteht aus den Schritten der Umherwandelnden. Die Komponistin Maryanne Amacher steuert die Wiedergabe ihrer nahezu gänzlich synthetischen Klangkomposition
Von den über 100 Klavierbaufirmen, die es in der Zeit der Wiener Klassik gab, hat gerade die Firma Bösendorfer überlebt. Der Markt ist seit der Gründung der Firma im Sterbejahr Schuberts 1828 völlig anders. Die Bilanzen der letzten Jahre sind düster; die Zahl der verkauften Klaviere wie auch die Anzahl der Beschäftigten sind stetig zurückgegangen.Einen neuen Anschlag auf dem Flügel gab es in den letzten Monaten: gute Verkaufszahlen, Arbeit für neue Angestellte, die Entwicklung einer neuen Corporate Identity, eine neu aufgebaute Öffentlichkeitsarbeit sind die Folge. Seit kurzem
Die Untersuchung „Die Wiener Staatsoper als Wirtschaftsfaktor” - kürzlich von Bundestheater-Generalsekretär Georg Springer und Meinungsforscher Fritz Karmasin präsentiert, hat mehr als wirtschaftliche Daten gebracht, nämlich letztlich die Antwort auf die Frage, was Hochkultur in ihrer Quintessenz „Oper” heute sei.Vergleichsweise spät hat Europa Marktforschung und Publikumsuntersuchungen an seine traditionellen Opernhäuser - der Scala, Covent Garden, der Staatsoper - angewendet. „Der Staat hat die Rolle des Monarchen übernommen und führt eine alte Tradition weiter, die lange
Die materialistische Gesellschaft als ein Rad, das sich immer nur im Kreis dreht, die Farben wechselt und eine Frage zuläßt: „Wo ist Anfang, wo ist Schluß?” meinte der komponierende Dichter-Maler Wassily Kandinsky über sein Stück „Violett”. Zur improvisierten Musik nach Fragmenten Kandinskys wandert ein roter Punkt in die Mitte der Bühne, auf einem blauen Fleck erscheint ein roter Stern, ein grünes Oval durchwandert das Feld, weiße Fäden strecken sich aus den Enden langsam der Mitte entgegen. Die Farben sind die Protagonisten, Violett der Hauptdarsteller. Bilder entstehen,
Sie verbindet in ihrem Leben Österreichisches mit jährlichen mehrmonatigen Israel-Aufenthalten, kann neben deutsch auch jüdisch und hebräisch und benützt ihre klassische Musikausbildung für den Zugang zu Jazz und Pop. Timna Brauer wird beim Fest „Hava nagila” mit ihrer Gruppe die „Tradition in ein neues Licht” stellen, in der Vielzahl jüdischer und westlicher Stile Neues suchen, jiddische Texte in Rap- und Pop-An Wandlungen singen.„Hava nagila” heißt „Kommt, freut Euch” und das Fest, das vonTimna Brauer mit einem Millionenbudget für das Ronacher organisiert wird, ist
Das 1. Frauen-Kammerorchester hat eine Konzertreihe mit Werken verbotener Komponisten gestartet, Anlaß ist das Gedenken an das Kriegsende im kommenden Jahr.
Ein zwiespältiger Abend der Wiener Taschenoper im Wieher Odeon: Zwei Kurzopern arrivierter österreichischer Musikdramatiker verschiedener Generationen. Heinz Kratochwils „Orpheus“ ist die oratorienhafte Auseinandersetzung mit dem Mythos von Liebe und Tod, die in Orpheus’ Erblinden, den Tod und ein grooviges Jazz-Duett mit Eurydike münden. Das Opern-ferne Libretto stammt vom Komponisten, die Musik ist — berüh rend in manch besinnlich-melodiösen Momenten - aus verschiedenen Werken der letzten dreißig Jahre zusammengesetzt.Ungleicher Kontrast: Gerhard Schedls in den achtziger Jahren
Wer die Musik der Zeit mit den Gesten der Zeit, den Bewegungen der Menschen gemeinsam präsentiert, wird nicht nur Impulse für den Tanz, sondern auch Verständnis für die Musik wecken.Das Theater des Augenblicks, im vierten Jahr seines geldarmen Bestehens, präsentiert Elio Gervasis Dance Company. Die Musik aus Luciano Berios „Cries of London“ und dem „L'aboratorio“, aus Henryk Goreckis 3. Symphonie und dem Streichquartett. Matratzen auf der Bühne begrenzen einen Innenhof, „II Corti - le“, werden zum Spielzeug der Tänzer, die an ihrer Außenseiter-Gesellschaft zunehmend
Seit 125 Jahren gibt es diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und Japan, schon am Beginn lag der Schwerpunkt der österreichischen „Exporte“ im kulturellen Bereich. 4:1 lautet das Import-Export-Verhältnis heute.
Die „Neue Oper Wien“ nutzt die Schließzeit der Staatsoper, um Alban Bergs Oper „Lulu“ in minimaler Dekoration aufzuführen; noch am 7., 9. und 10. Oktober zu sehen.
Rund um die Kunstausstellungen dei Generation der Prager 5 — Kunst- und Performance-Macher aus den achtziger Jahren in Prag - im Veranstaltungszentrum WUK fanden auch musikalische Veranstaltungen statt. Sie riefen widerstreitende Empfindungen hervor: Rückschritt in vergangene Rock-Epochen war vielleicht Begleitung zu Slapstick. Die unrettbare Einfachheit ständig wiederkehrender Muster der Gruppe „Sum Švistu“ hätte auch Parodie sein können; die Turnübungen des Lead- Sängers mehr als ein Ablenkmanöver. Die Laien- und Profimusikei von „Vltava“ negieren historische Traditionen
Ob „Euro-Cops“ oder „Weissenthaler“ - die Kennmelodien von Fernsehserien erfordern kreative und technisch perfekte Komponisten. Ihre Musik schafft Atmosphäre.
In den achtziger Jahren war es „eine der 1.000 Blumen der Entstaatlichung“ (Armin Thurnher), es arbeitete sich zu einem blühenden Hort der sozialwissenschaftlichen Grundlagenforschung hoch, hoffte auf Grundsubventionen und projektbezogene Gelder. Das IKUS-Institut für kulturelle Studien am Wiener Bauernmarkt machte sich Gedanken über die Ernährungsgewohnheiten der Österreicher, über staatliche Kunstförderung, über Kunstvermittlung und Schule, blickte vergleichsweise über den österreichischen Tellerrand und schloß internationale Verbindungen. Es war eine der wenigen
„Heute spielen wir einfach so, ohne Botschaft", begrüßten die drei Linzer von „10 Saiten & 1 Bogen" ihr Publikum im Jura Soyfer Theater am Spittelberg. Trotz geringer Ankündigung war es recht zahlreich zu einem Programm mit jiddisch-chassidischen Liedern und Tanzmusik gekommen. Etwas aus dem Rahmen Sinti-Jazz und ein französischungarischer Czardas. Zehn Saiten von Geige und Gitarre und ein Akkordeon bewiesen die Lebensfreude und simple Aussagekraft der jiddischen Musik, ganz ohne Anspruch auf Virtuosität oder unbedingter Authentizität. Unterhaltende Musik, die trptz
Von den Fenstern des Schlosses winken Bedienstete mit Taschentüchern, der Kurier der Kaiserin stürmt die Schloßrampe. Das erste Barockfest in Schloß Schönbrunn war eine jener Veranstaltungen, die den Wienern ihr Schloß alsErlebnisraum in Erinnerung rufen sollen. Während des Sommers gibt es Konzerte mit Kammermusik von Franz Schubert, Ernst Krenek, im Winter sind ein Weihnachtsmarkt und historische Ausstellungen geplant. Für Kinder werden ganzjährig Führungen mit Museumspädagogen angeboten. Auch zur Abhaltung privater Feste haben potente Veranstalter Gelegenheit. „Schönbrunn ist
Die Geschichte um den buddhistischen Abt Shunkan, der nach einem mißlungenen Komplott gegen den Diktator Kiyo-kori, als Verschwörer auf eine menschenleere Insel verbannt wird, ist Thema aller drei japanischen Theaterformen: Noh - die aus dem 14. Jahrhundert stammende rezitativische Kunst der Shogune, Kabuki -die bürgerliche „Volksoper" und Bunraku - das ebenfalls von Tanz und von Zupf- wie Schlaginstrumenten begleitete Puppenspiel. Zuerst die Kostprobe des wunderbar langsamen Noh. Leider ohne das originale Bühnenbild, dann Kabuki und Puppenspiel abwechselnd. Der Fremdheit der
Unsere Studentenzahl ist auf ein Drittel der Vorkriegszeit reduziert, von den hundert sind es überwiegend Mädchen, es fehlt an Klarinettenmundstücken, Oboen, Cello-Saiten, Klavierstimmerschlüsseln, Noten und Dirigenten. Die verbliebenen 35 Lehrer bekommen keine Gehälter, nur die Rationen der Un-Profor, sie haben gelernt, ohne Strom und Wasser zu leben", erzählt der Dekan der Musikhochschule in Sarajewo. „Trotzdem, auf Fronturlaub nehmen die Burschen wieder Unterricht, es gibt mehr Konzerte als in der Vorkriegszeit, und sie sind voller denn je.'Der Rektor der Wiener Musikhochschule
Die österreichische Beamtenversicherung leistet sich in Wien seit 1991 alljährlich „Grabenfesttage", eine Konzertreihe, heuer unter dem Motto „Das Fremde in Mitteleuropa". Paul Gulda moderierte Spiegelungen zigeunerischer und Haydn'scher Musik seines abendländischen und zigeunerischen Musikerkreises. Höhepunkt war der Abend mit Werken asiatischer Komponisten in Europa. Klangvoll und interpretatorisch vollendet spielte die Deutsche Kam-merphilharmonie Bremen Kompositionen der Koreanern Isang Yun und Younghi Pagh Pan und dem Chinesen Xia-oyong Chen. Eine seltsame
Ein Streichquartett im dunklen Mozart-Saal des Konzerthauses, vier Streicher singend, zupfend, swingend, zählen laut ein, klopfen auf Fußboden und Instrumente. Ein Gerne, das in der Musikgeschichte des Abendlandes das Gefäß genialer Musik war, erfährt neues Leben: mit Leihgaben aus Jazz, Rock und Pop. Das Mo-tusquartett - vier fast junge österreichische Herren - spielten Miles Davis, Deep Purple, Chick Corea, Frank Zappa, Charles Mingus, Cindy Lauper im Arrangement des Sekundgeigers Michael Radanovics, schließlich auch dessen Kompositionen. Vergleiche mit Originalen sind unstatthaft und
Was ist österreichisch? Das, was den Anspruch erhebt, es zu sein, was in Österreich produziert oder von Österreichern geschaffen wurde, oder das, was von Österreich handelt? Und wie mißt man Österreicher, an der Staatsbürgerschaft, an ihrem Geburtsoder Todesort?Nimmt man die Filmgeschichte, ist die Antwort anders: Österreicher sind aus dem Land Vertriebene, gerne österreichisch Gewordene, die Heimat Suchende und die Heimat Verklärende, „Schönfärber“ der Wirklichkeit, Künstler, die an Traditionen anknüpfen.Und erst recht die Filmmusik: sie holt die Heimat ins Exil, sie
Nach drei Wochen Lehr- und Organisationstätigkeit hatte der künstlerische Leiter des Kammermusikfestivals Austria im Waldviertel, Bijan Kha-dem-Missagh, noch Kraft und Konzentration, Haydns „Melker Konzert” als Violinsolist mit dem Tonkünstler-Orchester zu musizieren. Vorher dirigierte er so sanfte wie konturlose Neue Musik: Gottfried von Einems „Wandlungen” aus dem Jahr 1956. Nachher ein Stück aus dem Repertoire, das das Waldviertier Publikum so schätzt: Johannes Brahms' Serenade A-Dur op. 16.Mit Kinder- und Meisterkursen in den Instrumenten Violine, Viola, Violoncello, Klavier,
„Ich bin das erste Mal seit 1938 so lange in Österreich”, sagt Arie Rath, „dreieinhalb Wochen”. Wir fahren die Währingerstraße hinunter. An seiner alten Schule vorbei, in der Wasa-gasse, in der nach dreijähriger Gymnasialzeit - wegen der guten Lage -ein NSDAP-Sitz eingerichtet wurde. Es gab damals Klassen mit Juden und NichtJuden. Der derzeitige Direktor begründet das mit der praktischen Regelung der Feiertage. Den ehemaligen Lehrern, vor allem dem Turnlehrer, ist es peinlich, davon zu hören. Arie hat darüber geschrieben. Der Judenbub Arie, der es bis zum Chefredakteur der
Es könnte ein Erfolgsrezept sein: ein berühmter Name, dazu ein paar Geheimtips, ein attraktives Programm und ein anheimelnder Ort. Rund um IgorOistrach und um den großartigen Cellisten Walter Nothas hat sich in Krems das Ost-West-Musikfest angesiedelt.Gernot Winischhofer, künstlerischer Leiter, hat von seinem Auslandsstudium in Moskau die Liebe zu den russischen Musikern und gleich auch seinen Lehrer Oistrach mitgebracht. Wiederhören mit einem Musikstil, den wir „im Westen” nur mehr von Platten kennen: Klangintensive Verbundenheit der Töne zu Melodien, die nur die Notenschrift zu