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Vertanzt statt verklärt

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„Die Oper „La Monnaie" interpretierte Schönbergs „Verklärte Nacht" illustriert, verziert, vertanzt, als ob dem Publikum Schönberg eingebläut werden sollte. Die Begleitmusik zu einer Lichtspielszene - komponiert zu „Drohender Gefahr, Angst und Katastrophe" - kombinierte Begisseur Klaus Michael Grübler mit einem Ausschnitt aus „Die Marx Brothers in der Oper", doch so langweilig wie nie zuvor. Schönbergs Ehrenrettung als Filmkomponist mißlang. Auch die sympathische Tänzerin Marion Levy konnte mit ihrem ungläubig-verschmitzten Lächeln nicht die Szene retten. Am enttäuschendsten war jedoch der Anfang - „Erwartung", das kurze Monodram um eine verlorene Liebe, in dem Anja Silja Intensität und Innigkeit vermissen ließ.

Im dritten Teil vertanzte die Gruppe BOSAS in der Choreographie Anne Teresa De Keersmaekers Musik, die niemals zum Tanzen gedacht war. Schönbergs „Verklärte Nacht". Die Tanzenden, modern und stimmungsträchtig, waren nur Ornament.

Pfiffe für den Dirigenten Antonio Pappano, der viel zur Oberflächlich1 keit des Abends beitrug.

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