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Im Waldviertel
Nach drei Wochen Lehr- und Organisationstätigkeit hatte der künstlerische Leiter des Kammermusikfestivals Austria im Waldviertel, Bijan Kha-dem-Missagh, noch Kraft und Konzentration, Haydns „Melker Konzert” als Violinsolist mit dem Tonkünstler-Orchester zu musizieren. Vorher dirigierte er so sanfte wie konturlose Neue Musik: Gottfried von Einems „Wandlungen” aus dem Jahr 1956. Nachher ein Stück aus dem Repertoire, das das Waldviertier Publikum so schätzt: Johannes Brahms' Serenade A-Dur op. 16.
Mit Kinder- und Meisterkursen in den Instrumenten Violine, Viola, Violoncello, Klavier, Holzbläsern und Gitarre, nach Konzerten mit Kursteilnehmern, mit Dozenten und befreundeten Künstlern aus aller Welt hat es das Leading-Team um Bijan Kha-dem-Missagh, Konzertmeister des NÖ-Tonkünstlerorchesters, wieder geschafft, musikalische Freude für das Waldviertler Publikum, Lernen auf bestem dilettantischen und gutem künstlerischen Niveau, Motivation durch Preise und harmonische Gemeinsamkeit zu vermitteln.
Trotzdem setzt das Festival rund ums Stift Altenburg und das Schloß Breiteneich sorgsame Akzente mit neuer Musik: So ging im Vorjahr ein Kompositionsauftrag an Karl-Heinz Füssl.Neben viel bekannter Musik -gleichsam zum Wiederhören - versprach heuer das Motto „Weite Horizonte” auch exquisit Exotisches: das Pipa-Konzert des chinesischen Komponisten Weijie Gao unter dem Titel „Mondschein am Frühlingsfluß”, „Zigeunermusik” der „entarteten” Grete von Zieritz und die „Aztec Flute” des Amerikaners Elliott Grif-fis.
Nach 15 Jahren Kammermusikfestival ist diese kultur- wie wirtschaftspolitische Notwendigkeit aus dem Waldviertel nicht mehr wegzudenken.
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