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Töne spüren

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Es ist dunkel in der Kremser Mino-ritenkirche. Zwei färbige Lichtquellen brechen sich an den Zuschauern, die umherwandernden Menschen werden zu Skulpturen, Projektionen werfen Abstraktes und Bilder aus „Metropolis” von Fritz Lang an die Wand. Langgezogene Klänge, die vielfarbig wirken und einen Farbton immer wieder hervorheben sollen, technisch perfekt verstärkt, durchfluten Seitenschiff, Krypta, Gewölbe der Kirche. Ein Rhythmus entsteht aus den Schritten der Umherwandelnden. Die Komponistin Maryanne Amacher steuert die Wiedergabe ihrer nahezu gänzlich synthetischen Klangkomposition aus Klängen, don-ner- und windähnlichen Geräuschen, die sie in wochenlanger intensiver Vorbereitung mit drei Technikern eigens für Krems produziert hat. Eine - am Ende doch einförmige - Erzählung, die in zwei Teilen den Zuhörern in der konzentrierten Dunkelheit ihren Raum ließ, sich selbst die eigene Geschichte zu erzählen, aber auch „ungehörte”, also von der Komponistin nicht real erzeugte Töne zu hören. Ein Stück, das am Ort das Publikum und seine Wahrnehmung mit einbezog. Die Konzertreihe „Tuned” wurde unter anderem mit Licht-Klanginstallationen des amerikanischen Ruitkomponisten La Monte Young fortgesetzt.

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