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Paul Floras Venedig

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Die Lagunenstadt hat wie kaum eine andere Künstler aller Sparten inspiriert. Paul Floras Venedig ist das frühneuzeitliche, jenes, das Macht und Einfluß durch die Entdeckungen Christoph Columbus' und Vasco da Gamas rapide verliert. Der wirtschaftliche Niedergang hatte einen moralischen zur Folge: Venedig wurde zur Stadt der Masken, weil keiner mehr sein Gesicht zeigen konnte. Dekadenz und Liederlichkeit wurden von Reisenden (etwa Goethes Vater) zugleich mit Faszination und Ab-scheubeschrieben. "Man genoß das Leben, man ignorierte das Sterben", notiert Paul Flora dazu und weiter, "die Kirche sagte zu all dem nichts und tat im Gegenteil wacker mit". Diese düstere und einen doch in seinen Bann ziehende Stadt wird von Flora mit Zeichnungen und einem Essay meisterhaft porträtiert.

DIE WELKE PRACHT. Venezianische Zeich-nungen und Geschichten. Von Paul Flora. Dio-genes Verlag, Zürich 1989. 68 Seiten, 52 Farb-Abbildungen, öS 538,20.

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