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Polens Geist im Gedicht

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Wislawa Szymborska ist die polnische Meisterin der kleinen Metapher, „Moralistin, Anwältin der Freiheit, die die Entwicklungsgeschichte der eigenen Gattung ohne Illusionen betrachtet“, für die das eigene Leben nicht als „selbstverständliche Offensichtlichkeit“, sondern als „sonderbare Unterbrechung im Nichtsein“ zu sehen ist.

Ihre Gedichte ins Deutsche zu übertragen bedeutet das Unmögliche möglich zu machen.

Karl Dedecius, der Herausgeber und Ubersetzer dieser Auswahl, hat sich nicht nur der Magie der Sprache bedient, sondern auch die intellektuellen Schichten der Gedichte freigelegt. Die Eigenart blieb dabei völlig gewahrt. Selbst die verblüffendsten Metaphern finden in dieser deutschen Version ihr Äquivalent.

Der Ton der deutschen Sprache, der das Wesentliche des polnischen Vorbildes wiedergibt, entspringt jener Empfindsamkeit, die in der gründlichen Kenntnis beider Sprachen wurzelt.

Hier ist es gelungen, polnischen Geist glanzvoll und treffend zu vermitteln.

HUNDERT FREUDEN. Von Wislawa Szymborska. Herausgeber und Ubersetzer Karl Dedecius. Suhrkamp Verlag. Frankfurt am Main 1986. 250 Seiten, geb., öS 218,40.

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