7064862-1991_50_19.jpg
Digital In Arbeit

Polyesterkamerad

Werbung
Werbung
Werbung

Es wird erzählt, daß ein Maler sich rühmte, seine Trauben seien so täuschend echt gemalt, daß die Vögel daran pickten. Lange Zeit war es der Ehrgeiz der Künstler, Ähnliches zu erreichen. Dann war es eine Weile verpönt, und in postmodernen Zeiten wie diesen darf man wieder. An Duane Hansons Fiberglas- und Polyesterwesen picken zwar keine Spatzen, aber in Köln habe ich „angebandelt" mit einer Dame: „Verzeihung, ich hätte Sie beinahe für ein Kunstwerk gehalten!". Sie wies alle Annäherungsversucheeisig zurück und würdigte mfch keines Blickes. Sie war nicht von Gott, sondern von Hanson geschaffen.

Nun haben, von Deutschland kommend, in der Neuen Galerie der Stadt Linz vierzehn Figuren und vier Ensembles des Hyperrealisten Hanson Einzug gehalten, rund ein Viertel seines Gesamtwerks. Hanson ist der Mann, von dem man spricht, und mancher, der sonst Galerien und Museen meidet, dürfte seine Schwellenangst jetzt überwinden. In Köln wurde mit 191.000 Besuchern der bisher größte Zustrom zur Präsentation eines lebenden Künstlers erreicht. Wien, wo die Ausstellung vom 5. März bis 30. April ihre letzte Station haben wird, könnte diesen Rekord einstellen. (Bis 26. Jänner 1992)

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung