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Prantl-Monument

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(Salzburger Festspiele; Felsenreitschule: „Monumentum“ von Friedrich Cerha) Cerha ist das Aushängeschild der Avantgarde Österreichs. Wenn er jemandem ein Werk widmet, ist das etwas Besonders: Friedrich Cerha komponierte sein Stück „Monumentum“ zum 65. Geburtstag des Bildhauers Karl Prantl und Michael Gielen, ORF-Orchester und -Chor und Schönberg-Chor betreuten die Uraufführung bei den Salzburger Festspielen neben der Aufführung von Schönbergs Oratorium “Die Jakobsleiter“ und Francis Burts Liederzyklus “Unter der blanken Hacke des Mondes“.

Das „Ständchen“ Cerhas ist alles andere als eine freundliche Reverenz. Cerha träumt von Magie und Kabalistik, von Zahlenrätseln und Kombinationsspielen und versucht, die Zahlen- und Formenmagie der klassischen Prantlschen Steinquader in Musik zu übertragen: Symmetrien, klare Strukturen und ein durchsichtiges Klangfluten hat der Komponist mit seiner ganz persönlichen, durchaus sinnlichen Klangsprache gekoppelt.

Neun Abschnitte, harmonisch geradezu wohlklingende Streicher-kantilenen, hohe Orgeltöne und Schlagwerkausbrüche wechseln einander ab. Ein Dialog mit dem steinernen Weltgebäude des Asketen Prantl, in dessen Räumen Meditation und Symbolik zum Klingen kommen.

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