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Preußens Größe

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Für seine habsburgische Konkurrentin war er ein „Unmensch“, ein „Monstrum“, ein „Ungeheuer“; deutschen und französischen Aufklärern erschien er als Verwirklicher ihrer kühnen Ideengebäude. Im Jahre 1786 ist ein Herrscher verstorben, dessen „Antimacchiavell“ (1739) die Grundlagen einer neuen, naturrechtlichen Politik legte: Friedrich II. von Preußen.

Dieser wohl bedeutendste König seines Landes war zugleich auch großer Bauherr. Hans-Joachim Giersberg, der DDR-Verwalter der Potsdamer Schlösser und Gärten, hat nun eine Ubersicht der architektonischen Leistungen Friedrichs vorgelegt. Giersberg schildert die Baugeschichte der Schlösser und Parkanlagen, Bürgerhäuser und Stadttore in Berlin und Potsdam, er untersucht die Errichtung der Potsdamer Nikolai-Kirche und der Berliner Hedwigskirche. Mit Ausnahme eines dürftigen Exkurses in die Welt des „Gothic re-vival“ spart der Verfasser philosophische, politische wie psychologische Voraussetzungen der Kunstgeschichte völlig aus und vernachlässigt zahlreiche Wechselbeziehungen.

Diese inhaltliche Kargheit — der eine sprachliche entspricht — dokumentiert einmal mehr das zweifelhafte Verhältnis der DDR zu ihrem kulturellen „Erbe“.

FRIEDRICH ALS BAUHERR. Von Hans-Joachim Giersberg. Siedlerverlag und Hen-schelverlag, Berlin 1986. 344 Seiten mit 325 Abbildungen, Ln., öS 764,-.

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