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Privatpolizei?

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Das ohnehin nicht grenzenlose Vertrauen der österreichischen Bevölkerung in die heimischen Sicherheitsorgane hat gerade nach der unblutigen Beendigung des Entführungsfalles Palmers einen weiteren Dämpfer erhalten: Ob sich die Polizei bewußt auf Distanz gehalten hat oder ob sie durch geschicktes Taktieren der Familie Palmers „ausgebremst“ wurde, bleibe einmal dahingestellt. Das Faktum ist: Eine Familie, die sich’s leisten konnte, hat sich die Sache mit den Verbrechern selbst ausgemacht. Kreisky, der gerade als Sozialist ein feines Gespür dafür hat, was passieren kann, wenn Privatpolizei und -Justiz Schule macht, hat das Pferd freilich von der falschen Seite aufgezäumt: „Ich halte die Ausschaltung der Polizei aus den Verhandlungen der Familie für gesetzlich nicht gedeckt.“ Die an ihn gerichtete Antwort müßte lauten: „All das, was die Regierung bereit ist, zur Erhöhung des Ansehens und der Einsatzbereitschaft sowie der Effizienz der Polizei zu tun, ist gesetzlich sicherlich gedeckt…!“

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