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„Profile 79”

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St. Veit an der Glan stand vom 6. bis 9. September im Zeichen der „Profile 79”, einer Kulturveranstaltung mit Tradition. Im wesentlichen ging es da bei immer um das Spannungsverhältnis Künstler und Gesellschaft, Kunst und Kulturbetrieb, und zwar im gesamteuropäischen Rahmen.

Diesmal diskutierten 30 Teilnehmer, davon ein Drittel aus den Oststaaten, ein Drittel aus Österreich und ein Drittel aus dem westlichen Teil der Welt über „deutschsprachige Literatur in Begegnungen mit anderen Kulturen”. Weniger, wie von Alexander Ritter, BRD, im Eröffnungsvortrag angeregt, über die Probleme der deutschschreibenden Autoren in anderssprachiger Umgebung, als über die Frage, wie sich deutschsprachige Literatur im fremdsprachigen Ausland am besten verkaufen ließe.

Prof. Atanas Natew, Sofia, setzte einen Akzent: Kultur sei, was die Gesellschaft zur Anpassung ihrer Mitglieder brauche, Kunst dagegen Herausforderung an die Gesellschaft und werde vorerst abgelehnt, bis sie ein Teil der Kultur selbst wird. Die Gesellschaft scheint dabei zu sein, vorerst einmal zu „kultivieren”, was sie in den sechziger Jahren herausgefordert habe.

Alle Diskussionsteilnehmer zeigten sich als große Realisten. Keine Spur mehr von Realutopie. Außer einer gründlichen Bestandsaufnahme der Möglichkeiten, deutsche Literatur im Ausland zu vermitteln - an Universitäten, am Theater und in den verschiedenen, auch heimischen Medien - kam nicht viel heraus - lediglich der Wunsch nach einer permanenten Begegnungsstätte in geschützter und gehegter Atmosphäre wie hier in St. Veit.

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