6935204-1983_07_06.jpg
Digital In Arbeit

Prosowjetisch

Werbung
Werbung
Werbung

Der Aufputz war international, die Teilnehmer der „Konferenz für Vorschläge zur Beseitigung der Kriegsgefahr in Europa“ kamen aus Ost und West. Wer bei diesem Treffen in Wien in der vergangenen Woche das Sagen hatte, kam freilich bald an die Oberfläche, als die Vortragenden die Moskauer „Friedensinitiativen“ himmelhoch jauchzend begrüßten, entschieden gegen die geplante Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Europa auftraten und Ronald Reagans Nullösung als „sinnlos“ verwarfen.

Keine Rede von der sowjetischen Uberrüstung mit SS-20-Raketen, Afghanistan und Polen. Dafür will man die öffentliche Meinung gegen die Rüstungspolitik der Regierungen mobilisieren — der westlichen, versteht sich —, ein Friedenssender und ein Friedensforschungsinstitut sollen eingerichtet werden, das „aufmerksam die Sendungen europäischer Massenmedien verfolgt und sie auf ihren Wahrheitsgehalt prüft“. So kocht man eben Propagandasüppchen.

Nicht, daß hier die Dialogbereitschaft prominenter westlicher Persönlichkeiten verteufelt werden soll: sich aber von sowjetischen Friedensschalmeien derart einlullen zu lassen, schadet der Sache des Friedens wohl mehr als sie ihr nützt (siehe auch Seite 7).

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung