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Raritäten aus Klagenfurt

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Das Stadttheater Klagenfurt kann es sich als Verdienst anrechnen, sein Publikum mit zwei seltenen Operneinaktern bekannt gemacht zu haben: mit Alexander Zemlinskys auf Oscar Wilde aufgebauter Oper „Eine florentini-sche Tragödie" und Bela Bartoks „Herzog Blaubarts Burg", einem Werk, das sich der Auslegung eines alten Motivs durch Bela Bä-lasz bedient, die vor allem seelische Vorgänge betont.

In beiden Opern legte Robert Filzwieser mit dem Orchester überaus einprägsam die Grundlage, Tamas Ferkai brachte eine Inszenierung zustande, die bewies, wie den Sängern auch als Darstellern der Weg gezeigt und eröffnet werden kann.

Ist bei Zemlinsky von der Handlung her — eine verspielte Liebelei des Prinzen mit der Kaufmannsgattin wird durch den Gemahl tödlich beendet — Effekt abzugewinnen, läßt die Blaubart-Legende kaum mehr als ein statisches Nebeneinander zu, das aber durch das Paar Judith-Blaubart die Tiefe erahnen läßt, die zeigt, wie der Herzog Erlösung ersehnt und an der Neugier seiner vierten Frau scheitert.

Beiden Opern wird von der Musik her Glanz und zwingender Ausdruck gegeben; von Zemlinsky das Illustrative im sich zur Tragödie zuspitzenden Geschehen, von Bartok eine berührende Klangfarbe und eine ergreifende Deutung des Ablaufs, beides wurde voll zur Wirkung gebracht.

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