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Redoutensäle alt oder neu?

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Werden die Redoutensäle der Hofburg wieder so erstehen, wie sie früher waren oder wird eine moderne Umgestaltung ihnen ein völlig neues Aussehen geben?

Auf die FURCHE-Anfrage meinte der Präsident des Bundes-denkmalamtes Gerhard Sailer dazu: „Zur Zeit wird untersucht, was an Substanz noch vorhanden ist und anschließend wird entschieden. Hier geht es auch nicht darum, ob ich für eine Rekonstruktion bin oder Modernes bevorzugen würde. Sondern es geht rein darum, was denk-malschützerisch notwendig erscheint!”

Auch Architekt Gustav Peichl findet, daß man die Redoutensäle so wiederaufbauen sollte, wie sie vor dem Brand waren: „Aus meiner Sicht sollte moderne Architektur dort stattfinden, wo sie hingehört. Modernistisches Design sollte sich nicht traditionelle Bauwerke als Spielwiese aussuchen. Nach dem Brand ist noch soviel Substanz vorhanden, daß die Redoutensäle ohne Probleme rekonstruiert werden können und müssen. Selbstverständlich mit modernen Installationen - beispielsweise bei der Brandmeldeanlage - aber doch um Gottes Willen kein völliges Umgestalten der Räumlichkeiten. Ganz abgesehen davon, würde dies überhaupt nicht zum Erscheinungsbild der Hofburg passen.” Ebenso die definitive Aussage des Büros von Wissenschaftsminister Erhard Busek. Pressesprecher Clemens Hüffel: „Das Bun-desdenkmalamt wird eine Tagung mit Experten veranstalten. Dort wird man einen Detailplan für die Neuerstellung der Redoutensäle erarbeiten. Wie schon Minister Busek betonte, wird es sich hierbei um einen Wiederaufbau, eine Rekonstruierung handeln, nicht um moderne Architektur. Aus dem einfachen Grand, weil nicht soviel zerstört wurde, wie man zunächst angenommen hatte. Die Kosten dieser Renovierung werden sich grob geschätzt auf etwa eine Milliarde Schilling belaufen. Moderne Architektur hat so viele Betätigungsfelder - es muß nicht gerade die Hofburg sein, meint Minister Busek.”

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