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Reines Filmkunstwerk

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Als der seltene Fall einer sowjetisch-japanischen Koproduktion kommt mit einiger Verspätung der Streifen „ Uzala der Kirgise“ (Dersu Uzala) endlich auch in unsere Kinos, nachdem er in drei Jahren auf etlichen Festivals Ruhm gesammelt und diesen durch einen Auslands-„Oscar“ gekrönt hat.

Japans Meisterregisseur Akira Kurosawa (der mit „Rashomon“ 1950 der japanischen Filmkunst Weltgeltung verschaffte und auch „Die sieben Samurai“, „Die verborgene Festung“ sowie „Macbeth“-und „Nachtasyl“-Filme schuf) erzählt das Leben eines zaristischen Offiziers und Forschers sowie die Geschichte der Freundschaft zwischen diesem und einem mongolischen Jäger im unerschlossenen Ussuri-Gebiet zu Anfang dieses Jahrhunderts. In getragenem Rhythmus porträtiert Kurosawa die großartige Landschaft der Wildnis und der rauhen Taiga. Die Beziehung zwischen den beiden auf so ungleicher Entwicklungsstufe stehenden Männern gestaltet er zum Gleichnis für eine mögliche Begegnung zwischen Kulturen und Rassen, 'in der zivilisatorische Überlegenheit zugunsten gegenseitiger Achtung und Ehrfurcht vor der Natur zurücktritt. Kurosowa hat alle hochdramatischen Effekte, die etwa zum dramaturgischen Grundprinzip seiner Samurai-Filme gehörten, zurückgehalten, fasziniert durch die Humanität des Streifens und Bildkompositionen von erhabener Schönheit. So gelang ihm ein Filmkunstwerk reinster Ausprägung, dessen Besuch nachdrücklich empfohlen werden muß.

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