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Religionen Japans

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Innerhalb der Geschichte stand das Christentum anderen Religio- nen großteils ablehnend und distan- ziert gegenüber. Der „Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen" des LI. Vatikanischen Konzils kommt große Bedeutung zu. Als eine späte Frucht und konkrete Anwendung dieses Konzilsdekrets darf nun das Buch des Japan-Missionars Thomas Immoos gelten, der einige Zeit auch in Wien lehrte: Er stellt „Die Reli- gionenjapans" unter dem Titel „Ein bunter Teppich" vor.

Der Literat, Dichter und Reli- gionswissenschaftler zeichnet die fernöstlichen Kulte und Religionen in tiefer Kenntnis aus ihren ent- wicklungsgeschichtlichen Ursprün- gen. Selbstverständlich, aber (schon wieder) nicht überflüssig zu sagen: die reiche Kenntnis ist mit ebensol- chem Respekt gepaart. Darüber hinaus versteht der Autor es, die kompliziertesten und uns Abend- ländern unverständlichsten Riten in plausible Zusammenhänge zu stel- len. So erklärt er auf knappstem Raum den Shintoismus mit Hilfe der Archetypenlehre des CG. Jung, die klassischen Systeme des Bud- dhismus, den Weg des Zen, aber auch die „Neuen Religionen" und nicht zuletzt das Christentum mit seinem für Japan immer noch sehr abendländischen Gepräge.

Das wertvolle Buch öffnet das Ver- ständnis für eine fremde Kultur, und richtet sich auch sprachlich nicht nur an den Wissenschaftler.

EIN BUNTER TEPPICH. Von Thomas Im- moos. Verlag Styria, Graz, Wien, Köln 1990.220 Seiten, kart., öS 298,-.

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