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Revision?

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Die KPdSU berät über die Revision ihres dritten Parteiprogramms. Bereits jetzt läßt sich absehen, daß für die gläubigen Christen in der Sowjetunion dabei nicht viel Positives herauskommen wird.

Im Gegenteil. Auch wenn manche Berichte über eine religiöse Renaissance in der Sowjetunion übertrieben sein mögen, es bleibt das Faktum, daß fast 70 Jahre nach der Oktoberrevolution Millionen von Menschen, auch sehr junge Menschen, dem Glauben treu bleiben, ja ihn neu entdecken.

Für die KP ist das eine Herausforderung.Die angeblich „ehernen Gesetze“ der historischen Entwicklung, die nach marxistisch-leninistischer Auffassung mehr oder minder automatisch zum Absterben der Religion führen, scheinen doch nicht ganz so zu funktionieren, wie man sich das im Zentralkomitee vorstellt.

Also kann man sich leicht ausrechnen, daß den „ehernen Gesetzen“ wieder etwas nachgeholfen werden wird. Anzeichen dafür hat es in den letzten Monaten mehr als genug gegeben. Hinter der Fassade ' des Lächelns Michail Gorbatschows ist der Zugriff auf die bekennenden Christen in der Sowjetunion wieder um einiges härter geworden.

Wer seinen Glauben ernst nimmt, ist ein .^Extremist“ — diese einfache Gleichung bringt bekennende Christen ins Lager. Daran wird auch das neue Parteiprogramm nichts ändern.

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