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Rhythmus & Form

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Viele der Erkenntnisse, die heute in der Kunst-und Musik-Therapie zur Behandlung psychisch Kranker eingesetzt werden, scheinen in Franz Cizeks Unterrichtsmethoden an der „Österreichischen Kunstgewerbeschule” in den zwanziger Jahren vorweggenommen zu sein: „Der Unterricht beginnt mit der Aufforderung, sich hemmungslos, mit der zügellosen Wildheit vorhandener Energien zu geben” heißt es in dem 1922 erschienenen Buch „Der Formwille der Zeit in der angewandten Kunst” von L. W. Rochowanski.

Die Ausstellung im Wiener Messepalast, Halle A, mit dem Titel „Wille zur Form. Ungegenständliche Kunst 1910-1938 in Österreich, Polen, Tschechoslowakei und Ungarn” zeigt über 300 Versuche zur Abstraktion. Viele ihrer Protagonisten kommen aus Franz Cizeks Ornamentklasse. Verblüffend stellt sich die innere und formale Analogie von Rudolf Steiners kosmologi-schen Tafelzeichnungen zu Schrifttafeln von Joseph Beuys dar. Interessant sind auch viele Arbeiten von polnischen Künstlern der Zeit, die im Westen bislang fast unbekannt waren. (Bis 23. Februar)

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