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Rom und Peking

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Kommt etwas in Bewegung im Verhältnis zwischen China und dem Vatikan? Manches deutet darauf hin. Zum Beispiel die Tatsache, daß in einen für das chinesische TV-Publikum bestimmten Film über den Westen auch eine spezielle Botschaft des Papstes” integriert wurde. Auch die Freilassung des romtreuen Bischofs von Shanghai, Ignatius Gong Pin-mei, nach 25 Jahren Kerkerhaft stellte eine Geste guten Willens dar.

Höchste Beachtung verdient auf diesem Hintergrund eines der seltenen Interviews des vatikanischen Außenministers” Erzbi-schof Silvestrini. Er nahm in äußerst differenzierter Weise zur Frage der sogenannten „patriotischen Vereinigung” der Katholiken Chinas Stellung. Wörtlich meinte er, es sei „noch nicht klar”, wie weit die „patriotische Vereinigung” tatsächlich eine Position des Bruchs” (mit Rom) einnehme.

Aus dem Interview geht hervor, daß Silvestrini praktisch in einem Nachholen” des Zweiten Vatikanischen Konzils durch die chinesischen Katholiken die Lösung des Problems sieht. Die von Johannes Paul II. geprägte und jetzt von Silvestrini wiederholte Formel von der ,J2inheit des chinesischen Kulturbereichs” (womit das Taiwanproblem umgangen wird) könnte als „goldene Brücke” für den Pekinger Alleinvertretungsanspruch gedacht sein.

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