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RUCK SPIEGEL

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Unzählige Male totgesagt, von totalitaristischen Syste- men von links und rechts ausgeplündert und dadurch in Verruf gekommen, lebt sie dennoch weiter, beschäftigt in unzähligen Publikationen die Gelehrten und die Öffentlichkeit: es bedarf gar nicht eines 150. Todestages, um die Philosophie Hegels neu zu aktualisieren.

Wollte man nur die — von der Sache her gesehen — vom „Inhalt“ ohnedies nicht zu trennende dialektische Methode herauslösen — ihre konkreten, politisch-praktischen Auswirkungen schlagen in unserer Wirklichkeit unübersehbar zu Buche.

Dieser „Meisterdenker“ war nicht nur eine Kulmination des Geistes der abend- ländisch-neuzeitlichen Geschichte — mit ihm ist auch das zu Ende gegangen, was mit den Griechen begonnen hatte und im modernistischen Geist unserer Zeit gerne als veraltet und überholt abgetan wird — die Metaphysik.

Selten ist eine Philosophie so effizient in die Praxis eingegangen wie das Denken Hegels. Gewiß mag uns Hegels Apotheose des Staates ebenso erschrecken wie seine Überzeugung von der Vernünftigkeit alles Wirklichen oder der Weltgeschichte als Weltgericht — wir fangen aber vielleicht gerade erst an, Hegel und mit ihm das 19. Jahrhundert zu begreifen.

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