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Ruhige Kugel

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(,Die Farbe des Geldes“ von Martin Scorsese. Nach dem Buch von Walter Tevis. Mit Paul Newman, Tom Cruise, Mary Elizabeth Ma- strantonio, Helen Shaver u. a.)

Spiel kann zur Philosophie werden, zum Lebensinhalt, zur Besessenheit, zur Ersatzhandlung, zum Symbol. Bereits vor 20 Jahren hatte Newman den leidenschaftlichen Billardspieler Fast Eddie Felson in dem Film ,Jiaie der Großstadt“ dargestellt.

Nun ist er — ernüchtert, desillusioniert, zynisch — zurückgekehrt. Er scheint zunächst kein Opfer des Fanatismus mehr zu sein, doch seine Spielenthaltsamkeit verdeckt bloß die Angst des Süchtigen, des Verlierers. Sein bester Billardschüler freilich wird für ihn zur letzten Herausforderung. Scorsese variiert hier gewissermaßen in der Form einer realistischen Parabel den Konflikt zwischen Jung und Alt, Reife und Neubeginn, Resignation und Wagnis. Es wäre kein amerikanischer“ Streifen, wenn er nicht unausgesprochen das Motto ,J£s ist nie zu spät“ in sich tragen würde, mit all seinen Gefahren. Eine moralische Studie über das ,Phänomen Erfolg“, für alle Spieler, also für uns.

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