(Staatsoper, „Chowanschtschina“ von Modest Mussorgski) Eigentlich verdankten Wiens Opernfreunde und die vielen ausländischen Gäste diese Wiederaufnahme einer Plattenproduktion: „Chowanschtschi-na“, die international gerühmte Paradeproduktion der Staatsoper, wurde von Claudio Abbado für eine Gesamtaufnahme zum Teil neu besetzt. Und erneut bestätigte Alfred Kirchners Regiekonzept in Erich Wonders Bühnenbildern seine dramatische Wirkungskraft.
Abbado steht ein Ensemble prachtvoller Stimmen zur Verfügung, Sänger, die nicht nur Partien souverän singen, sondern ein homogenes Ensemble ergeben, die die erbitterten Kämpfe zwischen Altrußland, Bojaren, Sektierern und dem neuen zentralistischen Kurs Zar Peters des Großen mit imponierender Präzision erspielen
Wichtigstes Debüt der Produktion: Marjana Lipovsek als Altgläubige Maria, eine warm leuchtende Altstimme, die russische Melancholie und russisches Seelenelend faszinierend gestaltet. Aage Haugland als Fürst Chowanski, Paata Bur-chuladze als Sektenführer Dosifej, Wladimir Atlantow als Andrej Chowanski, Anatolij Kotscherga als Bojar und alle anderen geben dem dreieinhalb Stunden dauernden Abend Dramatik, psychologische Spannungundmus ikaische Schönheit.
