6977749-1985_51_12.jpg
Digital In Arbeit

Sandler

Werbung
Werbung
Werbung

Daß die Zahl der sogenannten Sandler steigt, gehört zum Erscheinungsbild der vielzitierten „neuen Armut“. Gerade in Wien nehmen sich die Caritas, Klöster und Pfarrgemeinden um diese Menschen an, etwa die bekannte ,Jdutter der Sandler“, Schwester Grata.

Natürlich sind die .JSand-ler“. keine Engel. Aber es geht darum, Menschen, die aus der Bahn geworfen wurden, die „Chance zu einem neuen Beginn zu geben“, um Schwester Grata zu zitieren. Und jene, bei denen es für einen Neubeginn zu spät ist, nicht noch mehr absacken zu lassen.

Das stößt nicht überall auf Verständnis. Im Fall des von Schwester Grata geleiteten Caritas-Hauses im Wiener 18. Bezirk mußte die Pfarre Gersthof einen Appell an die Bezirksbewohner richten, den .JSandlern“ mit „mehr Toleranz und Duldsamkeit zu begegnen“. Klöstern in der Wiener Innenstadt, die Klostersuppe ausgeben, soll bereits nahegelegt worden sein, ihre Aktivitäten doch in die unteren Gründe“ am Stadtrand zu verlegen.

Die schicke Glitzerwelt der .Jn-Szene“ soll offensichtlich durch den Anblick „beschädigter“ Menschen nicht beeinträchtigt werden.

Daß die praktizierte Nächstenliebe gegenüber den Letzten mit so scheelen Augen betrachtet wird, verrät einiges über den inneren Zustand einer so leicht zum Moralisieren neigenden Gesellschaft.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung