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Schafhaltung in der Slowakei

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Im Ethnographischen Museum von Schloß Kittsee werden die Möglichkeiten der sanften Revolution genützt: Lebens- und Kulturformen unserer östlichen Nachbarn werden aufgearbeitet und bekanntgemacht. Diesmal geht es um die Schafzucht in der Slowakei. Nicht folkloristische Fremdenverkehrsstrategien sind der Hintergrund, sondern die emsthafte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die Nahrungsversorgung in ländlichen Bereichen mit zum Teil vorindustriellen Methoden zu garantieren.

Ein „schweres Leben" wird dargestellt, das in seiner Luxusarmut schon wieder extravagant ercheinen könnte. In seinen ausgeklügelten Details wird sichtbar, daß nichtindustrielle Viehzucht einen hohen intellektuellen Standard hatte und heute vielleicht einen Ausweg aus den von der Ökologie vorgegebenen Labyrinthen sein könnte. Historische Fotos von Jan Podoläk werden durch Aufnahmen aus der Gegenwart ergänzt, die Kontinuität der Entwicklung in diesem Landwirtschaftsbereich wird sichtbar.

Eine in Originalgröße aufgebaute Hirtenhütte ist der spektakuläre Höhepunkt der Ausstellung, er demonstriert auf anschauliche Weise Perfektion und hierarchische Ordnung. Die mit großer Sachkenntnis, Akribie und Liebe zum Detail zusammengetragene Schau schwimmt - wie stets in Kittsee - gegen die Wellen, ist aktuell und brisant.

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