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Schein und Sein

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Barbara Frischmuth hat oft genug bewiesen, daß sie Wirklichkeit zu zeichnen versteht, genau so aber auch, daß es sie immer wieder in ein Reich der Mystifikationen und Utopien zieht. Kopftänzer sind viele ihrer Figuren: Intellektuelle, die sich im Widerstreit und Widerstand zur Realität und ihren gesellschaftlichen Mächten befinden. So ist es charakteristisch, daß sie ihrem neuen Roman den Titel „Kopftänzer" gab.

Von Kapitel zu Kapitel wechselnd, laufen in ihm zwei Handlungen nebeneinander her, um sich erst zum Schluß für kurze Zeit zu berühren. Hauptfigur der einen Handlung ist die gekündigte Journalistin Dinah. Das Geld, das sie von ihrer Zeitung als Abfindung erhalten hat, benutzt sie, um einstweilen aufs Geratewohl zu verreisen, in der Hoffnung, sich selbst zu finden. Im Mittelpunkt des zweiten Handlungsstranges stehen zwei Personen: ein junger Mann namens Dan, der sich sträubt zu studieren, und ein Redakteur mit dem Spitznamen Zatz, der Vaterstelle an ihm vertritt.

Komplizierung und Verwirrung bringt die Autorin in die Handlung durch einen Geheimzirkel und durch eine Terroristengruppe.

KOPFTÄNZER. Von Barbara Frischmuth. Residenz Verlag, Salzburg 1984. 270 Seiten, geb., öS 225,-.

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