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Schicksalsmächte

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(Staatsoper, „La Forza del Destino“ von Giuseppe Verdi) Giancarlo del Monaco inszenierte diese nicht gerade populärste Oper Verdis in der kritisch strengen Fassung von 1889 fast ohne Striche. Die brüchige Dramaturgie wird in ihr noch deutlicher spürbar, die ausladenden Kriegsszenen sind unerträglich lang. Er arbeitet dabei ohne großen Aufwand, kultiviert, sehr konservativ, „leicht angestaubt“. Die grau-schwarz marmorierten Wände von Josef Svobodas Büh- nenbüd ergeben dafür ein eher trostloses Ambiente.

Del Monaco legt sein Hauptaugenmerk auf die schicksalhafte Verknüpfung der Figuren und verläßt sich auf die Sängerpersönlichkeiten. Auf aufregendes, erschütterndes Operntheater wartet man vergebens.

Dem Spanier Garcia Navarro als Dirigenten mangelt es an Intensität, an Feuer und Leidenschaft. Er überdehnt die Musik, hetzt die Sänger. Trotzdem kommt keine Spannung zustande. Zum Glück steht ein Spitzenteam internationaler Stars zur Verfügung. An Eva Marton (Leonora) ist jeder Zoll eine Primadonna, die mit ihrem Sopran dramatisch auftrumpft. Renato Bru- son (Don Carlo) und Peter Dvor- sky (Alvaro) brillieren mit Schöngesang. Stefania Toczyska ist eine kluge, selbst in den heikelsten Szenen präsente Prezio- silla, Robert Lloyd ein nobler, allzu diskreter Pater Guardian.

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