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Schinkels englische Reise

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Vor hundertsechzig Jahren unternahm der preußische Baukünstler Karl Friedrich Schinkel in Begleitung seines Freundes Peter Beuth eine mehrmonatige Reise durch Frankreich nach Großbritannien. Sein auf dieser Fahrt entstandenes Tagebuch liegt nun, ergänzt durch Briefe an Frau Susanne, erneut vor.

Es war keine sentimentale, noch weniger eine romantische Reise, die der Geheime Oberbaurat aus Berlin im Frühjahr und Sommer 1826 unternahm. Sie verfolgte das pragmatische Ziel, ausländische Erfahrungen in der Aufstellung antiker Plastiken zu untersuchen. Schilderungen der Landschaft oder der inneren Gefühlswelt Schinkels suchen wir vergebens; in reicher Fülle entschädigen uns Impressionen aus privaten und öffentlichen Kunstsammlungen sowie kundige Bemerkungen zur veränderten Architektur des hereinbrechenden Industriezeitalters.

Zwei Bauwerke erregten die größte Begeisterung des Reisenden: der verträumte aristokratische Landsitz Armley House bei Leeds und die neuartige Eisenskelettkonstruktion der Tanfield Gasworks in Edinburgh.

Schinkels Berichte, die nebenbei gemächlich kunsthistorische Kenntnisse auffrischen lassen, sind durch eine Auswahl zeitgenössischer Darstellungen treff-

lich ergänzt. Der englische Kunstwissenschaftler Bindman stellt zur Einordnung der Tage-ouchnotizen einige Aspekte des sozialen und ästhetischen Lebens Großbritanniens dar.

KARL FRIEDRICH SCHINKEL. REISE NACH ENGLAND, SCHOTTLAND UND PARIS IM JAHRE 1826. Herausgegeben von Gottfried Riemann. Mit einem Beitrag von David Bindman. Verlag C. H. Beck, München 1986. 276 Seiten, 229 Abb., Ln.. öS 530,50.

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