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„Schräge" Welt

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Eine Koproduktion mit dem Brüsseler Theätre de la Monnaie von Giac-chino Rossinis „Barbier von Sevilla" in einer Inszenierung Nicolas Brie-gers gastierte bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien. Gesellschaftskritiker Brieger entlarvt Rossini als Freund grotesker Spaße und Zyniker. Sein Sevilla ist eine „schräge Welt" der falschen Perspektiven (Pappendeckelszenerie Hermann Feuchter; Kostüme Jorge Jara). Rosina wird zum puppenhaften Geschöpf, das sich in eine Stimme verliebt. Auftritte erfolgen durch Falltüren, in der Gewitterszene regnet es rote Blätter: Ein exaltiertes Verwirrspiel -grotesk, zynisch.

Die Sänger (Alexander Fedin, Enrico Fissore, Laszlo Polgar) müssen vor allem stupende schauspielerische Leistungen vollbringen, zwei überzeugen aber auch durch hervorragende Gesangsleistungen: die attraktive junge Ning Liang als Rosina und Vladimir Chernov als Figaro, ein Seiltänzer der hier gar nicht „schönen Welt". Carlos Kalmar musiziert mit dem Wiener Kammerorchester solide. Arien und Ensembles gelingen ihm sehr konzentriert, Rezitative wirken verschleppt.

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