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Schwan verteidigt sich

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diefurche: Gegen Sie laufen gerichtliche Verfahren, weil Sie in Ihren Filmen angeblich unbewiesene Beschuldigungen gegen ostdeutsche Kleriker vorbringen Heribert Schwan: Mit Prälat Michelfeit gab's einen Vergleich. Bei künftigen Ausstrahlungen bringe ich im Film einen Satz vorneweg, daß sich meine Aussagen, von denen ich nichts zurücknehme, auf Stasi-Akten stützen. Sonst bleibt's beim alten.

diefurche: Man wirft Ihnen auch unseriöse Recherchen vor. schwan: Die Kirche hat nur im Sinn, mich *iadig zu machen. Ich habe, wie üblich, zunächst mit den Bertroffenen Recherchegespräche ohne Kamera und Mikrophon geführt. Und dabei wurde ich schon belogen und betrogen, nur merkte ich es noch nicht. Dann kam ich mit der Kamera und legte Dokumente - eben Stasi-Akten vor. Ich wollte dazu nur Stellungnahmen von den darin Genannten haben. Da wurde ich rausgeworfen diefurche: Haben Sie auch mit Bischöfen geredet? Schwan: Ich habe alle gefragt, die gesamte Hierarchie hat abgelehnt. Man muß zur Kenntnis nehmen, daß es da Dokumente gibt und Peinlichkeiten entstehen, wenn Leute ihre Lebenslügen ausplaudern und dann plötzlich damit konfrontiert werden. Diese Kirchenleute hatten ja alle Privilegien, konnten in den Westen reisen, die stillen Helden waren die anderen.

diefurche: Aber man muß doch differenzieren Manche wurden doch nur „abgeschöpß". schwan: Das sagt Salowski. Dabei hat er sogar eine Verpflichtungserklärung unterzeichnet.

diefurche: Bernd Schäfer kommt zu anderen Ergebnissen schwan: Er hat gute Kenntnisse der Stasi-Akten, hat sogar welche an Priester weitergegeben und somit das- Stasi-Gesetz verletzt. Bei der Gauck-Behörde hat er Hausverbot. Schäfer absolviert bloß die Stasi-Priester.'

Mit dem WDR-Journalisten Heribert Schwan sprach Franz Gansrigler

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