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Digital In Arbeit

Schwimmen statt tauchen

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Wer Arbeitsplätze ohne Arbeit schafft, versteckt zunächst einmal die Arbeitslosigkeit. Im übrigen gibt es auch Arbeit ohne Arbeitsplätze, also versteckte Arbeit.

Nun mag es ja aus sozialen Gründen angängig sein, für eine nicht zu lange Wartezeit notabene für die Jugend Arbeitsplätze ohne wirkliche Arbeit zu fördern. Das geht allerdings nur, wenn man die Beschäftigung als echte Investition versteht, also mit Investitionen lernen läßt. Ausbildung muß Bedingung sein.

Wartezeit erinnert nun an eine .JJurchtauchtheorie“ der ganz fatalen Art: man müßte sozusagen nur mehr auf die Wiederkehr des Wachstums warten. Bei diesem Mißverständnis konserviert man die Strukturen und man verhindert das Entstehen von Dauerarbeitsplätzen mit demnach wirklicher Arbeit.

Wir haben schlichtwegs einen Zeitfaktor, der nun aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr länger als der politisch verfügbare Zeitraum sein kann: Wenn sich in den nächsten vier Jahren strukturpolitisch nicht viel tut, nicht sehr viel ändert, ist die Katastrophe lediglich verschoben. Das mag dann zur Wiederwahl reichen, doch nicht zum Gemeinwohl. Man muß nicht tauchen, sondern schwimmen lernen.

Diese Zeitnot einer umfassenden Betrachtung des Arbeitsplatzproblems erlaubt uns auch nur eine umfassendere Wirtschafts- und Sozialpolitik. Nationales Anliegen mag kein sehr glücklicher Begriff sein, doch er zeigt immerhin an, daß es nur partnerschaftlich geht,

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