Der langjährige Herausgeber des „pult” legt mit diesem Buch seinen dritten Roman vor-ein vierter ist in Arbeit. Die Serie zeigt eine deutliche Tendenz von der konstruierten Modellsituation des ersten Romans zur realistischeren Umgebung des dritten, der gleichwohl das Personal des ersten wiederaufnimmt; Tom, ein arbeitsloser Lehrer, Norma Bessi und der Musiker Fritz bevölkern aber jetzt anstelle einer utopischen Irrenkolonie eine niederösterreichische Stadt.
Der dritte Roman liefert gewissermaßen die Vorgeschichte zum ersten. Anstelle einer Position im Hoffnungslager eines Irrenhauses siedelt die „Friedliche Anarchie” am schmerzlich verzweifelten Rand der Normalität.
Auf einem Schloß, das sie gastlich aufnimmt, töten sie den Gastgeber während einer Jagd; statt fahrlässiger Tötung soll das Gericht auf Raubmord erkennen; ein Psychiater attestiert ihnen Unzurechen-barkeit und sie erliegen der Verlockung, zu sein, womit sie anfangs nur kokettierten: unrettbar Verstörte.
Das alles eingebunden in eine sehr sensible, auf den inneren Haushalt der Romanpersonen abgestimmte Sprache, freilich dem Thema angemessen spröde und wenig eingängig, dem kulinarischen Titel zum Trotz.
