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Sentimentalität

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Die Novembertage in Budapest waren sehr frostig; die Bäume sind niedrig in Warschau; die Möwen, die früher immer an der Salzach waren, sind ausgeblieben; der Winter in Dalmatien sieht nicht aus wie ein Winter,

hat Peter Daniel Wolfkind wohl gedacht, als er in all den Jahren immer wieder in Budapest, Warschau, Salzburg oder Dalmatien gewesen ist. Als Musikkritiker und Schriftsteller ist der gebürtige Grazer montenegrinischer

Abstammung viel herumgekommen in der europäischen Welt, seine Phantasie hatte er auf allen Spaziergängen stets bei sich. Die Ernte dieser Wanderungen liegt nun in dem Styria-Band „Sentimentale Geographie“ vor, eine

Feuilletonsammlung aus dem Zusammenprall von slawischer Melancholie und abendländischer Wißbegier, die sich mutig zu einer neuen, sehr subjektiven Sentimentalität bekennt: Leise Ironie, originelle Einfälle, melodische

Klangmuster. Von einem Autor, an dem intensive Beobachtung ebenso wie poetische Erzählgabe zu bewundern sind. Zusammen mit dem Laibacher Regisseur und Satiriker Žarko Petan, der köstliche Kostproben aus seinem

Aphorismenschatz „Mit leerem Kopf nickt es sich, leichter“ (ebenfalls Styria) gab, hat Wolfkind in der Gesellschaft für Literatur gelesen.

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