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Solidarität der Frauen

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Die Emanzipationswelle ist auch am ORF nicht spurlos vorübergegangen. Frauen geraten zusehends in den Blickpunkt: Nicht nur als Programmansagerinnen und

Nachrichtensprecherinnen. Man hat ihr kreatives Potential entdeckt, wie es so schön heißt. In den Presseaussendungen des ORF wird in letzter Zeit auffallend häufig darauf hingewiesen, daß Frauen als Regisseure tätig sind, daß Filmdrehbücher von Frauen geschrieben wurden, daß Ideen zu neuen Sendereihen von Frauen kommen. Auch in den Abteilungen selbst „tut sich was“, wie es eine Mitarbeiterin formulierte, die seit kurzer Zeit auch an der Programmgestaltung „mitreden darf.

Vor etlichen Monaten hatte es eine - von Frauen initiierte -Untersuchung über die Situation der weiblichen Mitarbeiter im ORF gegeben. Die Resultate waren bezeichnend: Da sagten Sekretärinnen aus, Abteilungsleiter würden ihre besten Ideen stehlen und dann an die große Glocke hängen. Als männliche Erfindung sozusagen. Oder: Der Anteil der Frauen in wichtigen Positionen ist verschwindend gering. Lediglich im kaufmännischen und organisatorischen Bereich gibt es mehrere Frauen in leitender Stellung. Fast alle Hauptabteilungen werden von Männern geführt.

In den letzten Wochen und Monaten scheint sich die Situation doch gebessert zu haben. Das Thema „Frau“ etablierte sich als Spitzenreiter im Programm: Mehrere „Club-2“-Diskussionen, die „Prisma“-Sendung über die „Sternaffäre“, viele Spielfilme, die von Frauen über frauenspezifische Themen gedreht wurden, sind der Beweis dafür. Und - das Ganze hat dem Programm gutgetan. Weil die Diskussionen (das muß man auch den Herren zugutehalten) sehr nüchtern, objektiv und ernsthaft geführt wurden. Weil sich da und dort - besonders auf dem Spielfilmsektor -ein frischer Wind gezeigt hat.

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