BvSuttner - © Foto: APA /Roland Schlager

Frauen und Finanzen: Ist doch nur Geld?!

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Viele Frauen finden das Thema Finanzen langweilig. Oder sie haben Angst. Doch Finanzwissen ist lernbar, und genau das sollten Frauen auch tun. Denn die Alternative lautet: Viel Spaß in der Altersarmut! Ein Plädoyer.

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Viele Frauen finden das Thema Finanzen langweilig. Oder sie haben Angst. Doch Finanzwissen ist lernbar, und genau das sollten Frauen auch tun. Denn die Alternative lautet: Viel Spaß in der Altersarmut! Ein Plädoyer.

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Ich mag keine Horrorfilme. Die Geschichten sind fad, und es hat schon einen Grund, warum die mit „special effects“ überhäuften Filmstücke quasi nie einen Oscar abstauben. Und: Tatsächlich machen sie mir Angst, und die brauche ich als Alltagskick nicht. Aber es ist egal, wenn ich dieses Filmgenre komplett ignoriere, denn es schadet mir nicht. Womit wir beim Thema wären. Und der Frage: Gibt es Parallelen zwischen Horrorfilmen und Finanzen?

Ja, denn vielleicht langweilen mich Bilanzen, Aktien oder Fonds auch zu Tode, oder sie sind mir zu undurchsichtig oder gruseln mich sogar – aber wenn ich mich vor der Kontrolle meiner Finanzen wegducke, entsteht mir zu 100 Prozent ein Schaden. Frauen, die sich nicht aktiv um ihr Geld, ihre Vorsorge und ihr Vermögen kümmern, sind ärmer. Und zwar ärmer, als sie sein müssten.

Eigenes Bankkonto erlaubt seit 1957

Und damit hier kein falscher Gedanke aufkommt: Frauen sind auch so schon benachteiligt, was Geld, Vermögen und die Höhe ihrer Pension angeht. Das nennt man strukturelle Benachteiligung, denn Frauen verdienen weniger als Männer, das heißt Gender-Pay-Gap. Frauen sind zwar mittlerweile besser ausgebildet, aber sie streben immer noch überproportional Berufe an, die schlechter bezahlt werden – ich sage, das ist ein globales Missverhältnis, weil Berufe mit gesellschaftlicher Relevanz zwar immer stärker gebraucht werden, aber immer noch einfach weniger wertgeschätzt sind.

Und Frauen haben, was ihre Einkommenskurve übers Leben angeht, Nachteile, wenn sie Kinder bekommen. Sollte nicht sein, ist aber so. In Zahlen heißt das: Frauen, die ein Kind kriegen, haben auch zehn Jahre nach der Geburt des ersten Kindes ein Einkommen, das 51 Prozent unter dem liegt, was sie ein Jahr vor der Geburt hatten (wie eine Studie der Uni Zürich für Österreich erhoben hat). Und nur der Vollständigkeit halber: Bei Männern schlägt sich die Vaterschaft de facto nicht nieder.

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