6988068-1986_34_11.jpg
Digital In Arbeit

Spekulationen

Werbung
Werbung
Werbung

Wer geglaubt hatte, nach der Ernennung des neuen Wiener Erzbischofs Hans Gro'er werde die kirchliche Gerüchtebörse zusammenbrechen, sieht sich eines Schlechteren belehrt. Die Gerüchtebörse verzeichnet eine Hausse; diesmal geht es um die angeblich bevorstehende Ernennung eines Koadjutors mit dem Recht der Nachfolge für Salzburg.

In diese „geschmacklosen Spekulationen“ (so das Salzburger ,JRupertusblatt“) wurden gleich düstere Andeutungen über angeblich' mangelnde Rom-Treue des Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz hineinverwo ben.

Nun könnte man all das als pure Spekulation abtun. Freilich bleiben da die Hinweise auf die angebliche Existenz einer kleinen, aber einflußreichen Fraktion österreichischer Laien, die sich als ,Jiüter der Orthodoxie“ wähnen und über gute Verbindungen ins kirchliche Rom verfügen.

Daß Rom malkontente Laien mehr anhört als die Bischöfe eines Landes ist zwar nicht anzunehmen, denn das würde ja bedeuten, daß der Vatikan selbst das für die katholische Kirche unverzichtbare hierarchische Prinzip unterminiert.

Aber bekanntlich gibt es keinen Rauch ohne Feuer. Daher sollte im Interesse der Würde des Heiligen Stuhls wie der Kirche in Österreich alles getan werden, um eben>-so ärgerlichen wie lächerlichen Gerüchten das Wasser abzugraben.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung