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Vor dem Jubeljahr 1993 geben sich die 19. OÖ. Stiftskonzerte heuer keineswegs bescheiden, das Zwei Millionen Schilling-Festival bietet zwischen dem 13. Juni und 2. August 1992 insgesamt 16 Veranstaltungen, darunter Projekte größeren Umfangs oder ausgefallenen Charakters. Die Programme stecken voller Überraschungen, wenngleich der beabsichtigte rote Faden mit Felix Mendels-sohn-Bartholdy unübersehbar ist. Werke des 20. Jahrhunderts wurden so eingebettet, daß die Zahl der insgesamt achttausend erwarteten Besucher stimmen wird. Neugierde für das Neue konnte einkalkuliert werden, zumal Qualitätsaufführungen bei den Stiftskonzerten Gewohnheit sind.

Ein Beispiel dafür war die Aufführung von Frank Martins Kammeroratorium „Der Zaubertrank" nach drei Kapiteln des Romans „Tristan et Isot" von Joseph Bedier für zwölf Singstimmen, sieben Streichinstrumente und Klavier im Kaisersaal des Stiftes Kremsmünster. Mitglieder des Arnold-Schönberg-Chores und ein Ensemble des ORF Symphonieorchesters faszinierten durch gestalterische Intensität und Werkkenntnis.

Erwin Ortner, seit zwanzig Jahre besessener Erzieher des in Österreich zum Aushängeschild gewordenen Chor-Spitzenensembles, war am Pult spürbar ein glühender Verehrer von Martins verhalten-introvertierter Musik. Mit dem 1938/41 entstandenen Werk begründete der Schweizer Komponist als fast Fünfzigjähriger seinen Stil, der von einer aparten Mischung aus Zwölftönigkeit und einer vom Impressionismus beeinflußten Harmonik wie äußerst lebendigen Rhythmik geprägt ist.

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