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Starke Frauen aus neun Jahrzehnten

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Zum dritten Mal fanden heuer die Jüdischen Filmwochen in Wien statt. 34 Filme wurden gezeigt, darunter 17 österreichische Erstaufführungen. Thema der Filmwochen war „Die jüdische Frau im Film". Die älteste gezeigte Produktion stammte aus dem Jahr 1910 („Ein Kind aus dem Ghetto" von D. W. Griffith), der zeithche Bogen spannte sich herauf bis in das Jahr 1993.

Gezeigt wurde dabei auch die skandinavische Produktion „Sofie", das Regiedebüt der vor allem als Schauspielerin bekannten Liv Ullmann. In „Sofie" stellt sie unter Beweis, daß sie auch eine überaus begabte und einfühlsame Regisseurin ist. Erzählt wird die Geschichte einer jungen dänischen Jüdin, die zur Zeit der Jahrhundertwende lebt. Obwohl sie in ihrer Familie viel Zuneigung und Geborgenheit erlebt, wird sie letztlich doch dazu gezwungen, ihren Cousin Jonas zu heiraten. Den liebt sie zwar nicht, aber immer-

hin ist er Jude und Geschäftsmann und als solcher ein gesellschaftlich passender Schwiegersohn. Ohne Larmoyanz zeichnet Liv Ullmann das Porträt einer beeindruckenden Frau.

Frauen stellen Frauen anders dar, das gilt für den jüdischen Film genauso wie für das Filmschaffen im allgemeinen.

Die Bostoner Filmwissenschaf-terin Sharon Pucker Bivo ist deshalb froh darüber, daß sich in den letzten Jahren immer mehr jüdische Begisseurinnen profilieren. Ein Beispiel für eine solche Filmemacherin ist die Amerikanerin Joan Micklin Silver, deren Filme (beispielsweise „Hester Street" aus dem Jahr 1974) teilweise auch in Österreich zu sehen waren.

Darstellungen starker Frauen, jenseits der Klischees von Matrone und Vamp, gibt es aber auch im jüdischen Film der Vorkriegszeit. „Wir haben hier einen großen Schatz entdeckt, einen H Schatz an Darstellungen von Frauen, die stark sind in der Bolle des Haushaltsvorstandes", erklärt Sharon Pucker Bivo.

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