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Strahlender Seefahrer

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Zehn von 700 Einzelstücken der Wiener Tapisseriensammlung - nämlich der elitäre Zyklus über die Indienreise des Joao de Castro - sind neben Leihgaben aus der Nationalbibliothek, aus Museen Portugals und der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in der „Die Portugiesen in Indien" betitelten Sonderausstellung des Kunsthistorischen Museums zu sehen.

Die besonders licht- und schmutzempfindlichen Textilien werden bei uns nur zu außerordentlichen Anlässen gezeigt: früher zu Reichstagen, Krönungen und Hochzeiten; nun über Initiative des portugiesischen Botschafters in Wien, Carlos Ary dos Santos, um im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen zur Entdeckung Amerikas durch die Spanier der Öffentlichkeit die Seefahrten der Portugiesen in Erinnerung zu rufen.

Dom Joao de Castro war nicht nur Kriegsmann, Wissenschaftler und legendärer „Importeur" des Orangenbaumes nach Europa, sondern auch einer der strahlendsten portugiesischen Seefahrer. Seinen Siegen in Goa, Ponda, Salsete und Margao an der Westküste von Vorderindien in den Jahren 1546 und 1547 verdankte er kurz vor seinem Tod die Ernennung zum vierten Vizekönig von Indien.

Vier Tapisserien der Castro-Serie geben den Triumphzug durch Goa wieder, die übrigen die Schlachten. Als Auftraggeber hat wahrscheinlich Dom Joaos Sohn Dom Alavaro fungiert. Gewirkt wurden sie (unter anderem) aus kostbaren Gold- und Silberfäden in Brüssel. Wie die Tapisserien in den Besitz der österreichischen Habsburger gekommen sind, ist unbekannt. (Bis 10. Jänner 1993).

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