Es dauerte länger als geplant. Vier Jahre nach dem zweiten erschien der dritte Band des dreibändigen Dehio-Handbuches über Wien. Der erste, den Kunstdenkmälern des ersten Bezirks gewidmet, ist in Vorbereitung.Hat sich der 1993 publizierte zweite Band der neuen Serie des topographischen Denkmälerinventars Österreichs mit den aus den Wiener Vorstädten entstandenen Bezirken 2 bis 9 sowie 20 beschäftigt, so gilt der eben aufgelegte dritte den aus den ehemaligen Vororten hervorgegangenen Bezirken 10 bis 19 und 21 bis 23. Jenen jenseits des Linienwalls (Gürtels) beziehungsweise der Donau
Wie senr e'ne er schönsten barocken Gartenanlagen Europas seit ihrem Wechsel vom kaiserlichen in republikanischen Besitz verkommen ist, zeigt eine vom Bundesdenkmalamt in Auftrag gegebene Studie des „Parkpflegewerks Schönbrunn” auf. Und es sind nicht nur die Sünden der rund achtzig vergangenen Jahre, unter denen der im Unterschied zum Schloß nicht unter Denkmalschutz stehende Park von Schönbrunn leidet.Obgleich die komplette Anlage -das als Gesamtkunstwerk gewertete Schloßgebäude samt Park und Zoo also - gemeinsam mit der Salzburger Altstadt zu Beginn des heurigen Jahres in die 502
Oberösterreich veranstaltet seine Landesausstellung 1996 an zwei Orten. Ein Teil wird im Augustiner Chorherrenstift St. Florian, einem Juwel österreichischer Baukunst südöstlich von Linz, präsentiert. Dort haben bereits zwei überaus erfolgreiche Ausstellungen des Landes stattgefunden: „Kunst der Donauschule" (1965), die erste oberösterreichische Landesausstellung, und „Welt des Barock" (1986). Der andere Teil, „Künstlerschicksale", wird im zirka 1200 Jahre alten Schloß Mondsee gezeigt.Der Titel „Vom Ruf zum Nachruf" umfaßt die Teile in Schloß Mondsee und
Die Niederösterreicher veranstalteten 1960 -fünf Jahre vor Oberösterreich und Tirol, 14 Jahre vor dem Burgen -land, 21 Jahre vor Salzburg, 31 Jahre vor Vorarlberg und 35 Jahre vor Kärnten - ihre erste Landesausstellung „Jakob Prandtauer und sein Kunstkreis" in Melk. (382.000 Besucher) Der Erfolg blieb ihnen treu.Freilich hängt das damit zusammen, daß viele Wiener an Wochenenden zu den von der Kulturabteilung des Landes organisierten und finanzierten Expositionen fahren. Auch wenn diese in touristisch wenig erschlossenen Regionen stattfinden.Pionierarbeit leisteten die
Fix ist vorläufig wirklich nichts. Nach wie vor liegen die Ende Jänner entdeckten sechzig Toten im steinhart gefrorenen Boden des projektierten Kraftwerkbaus Lambach. Erst wenn man ihre Skelette geborgen und wissenschaftlich untersucht hat, wird man seriöse Aussagen über ihre Herkunft und ihr Alter machen können, wobei ein Best unbeantwortbarer Fragen einzukalkulieren ist.Nach Meinung von Christa Farka vom Bundesdenkmalamt, die im Einvernehmen mit den jeweiligen Landeskonservatoren zuständig ist für die Erschließung, Untersuchung/ Auswertung und Unterschutzstellung von
Ein vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanziertes 1,6 Millionen Schilling teures Projekt beweist es: Das Interesse der Wissenschaftler an den altägyptischen Menschenmumien ist nun auch in Wien neu entfacht. Ausgelöst wurde es durch die Computertomographie.Das moderne Röntgenuntersu-chungsverfahren macht aus schweigenden Mumien beredte Zeugen. Noch dazu ohne sie mühsam auf ihren mit Harz getränkten quer, schräg und längs gebundenen Leinenbandagen wickeln zu müssen. Außerdem sind aus den detailgenauen Bildern von Zähnen und Knochen allfällige Deformationen,
Die Ausstellung „Weihrauch und Seide" im Palais Harrach präsentiert natürlich nicht die beiden begehrtesten Luxusgüter der Antike, sondern die Hinterlassenschaft der Völker entlang der alten Seiden- und noch älteren Weihrauchstraße.Zugegeben: Der Zugang in den zweiten Stock, wo die 215 Exponate von 25 Leihgebern zu sehen sind, ist etwas umständlich, und die Räume sind klein im Vergleich zu jenen im bislang von Generaldirektor Wilfried Seipel für ähnlich große Expositionen genutzten Künstlerhaus. Das aber mindert nicht die Qualität der zwangsweise sparsam in der hauseigenen
Zwei Ausstellungsteile beinhalten Urkunden und landschaftliche Vielfalt, Leistungen der Kultur und Technik, Staatssymbolik und Klischeebilder Österreichs.
Das Gräberfeld von Hallstatt birgt noch manches Geheimnis. Dabei glaubte die Fachwelt bereits 1864, als der Bergmeister und Bergrat der k. k. Saline Hallstatt, Johann Georg Bamsauer, seine 17 Jahre dauernden Grabungen auf dem stark abfallenden Hang der Niederen Sieg über dem oberösterreichischen Hall-stätter See mit der Entdeckung von 980 Gräbern abschloß, die prähistorische Nekropole komplett erforscht zu haben. Dann aber wurden zwischen 1871 und 1877 durch Bamsauers ehemaligen Mitarbeiter Isidor Engel weitere mit reichen Beigaben versehene Gräber freigelegt.Zwischen 1874 und 1888
Vor 100 Jahren nahmen österreichische Archäologen die bis heute dauernden Grabungen im hellenistisch-römischen Ephesos an der türkischen Westküste auf. Soeben stellten ihre Nachfahren ein virtuelles Computermodell des antiken Ephesos vor. Das Jubiläum war aber auch Anlaß für mehrere Bücher. Eines davon, es stammt von Traute Wohlers-Scharf, basiert auf einer von der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Wiener Universität approbierten Dissertation in Klassischer Archäologie. Es beschränkt sich nicht auf die Grabungen der Österreicher und die Grabungsleiter von Otto Benndorf
Eine Reihe von Querelen waren schuld, daß die Jubiläumsfeierlichkeiten in Ephesos vom September 1995 auf 1996 verschoben worden sind. In Wien dagegen gedenkt man trotz rigoroser Sparmaßnahmen termingerecht an die 1885 begonnenen Grabungen österreichischer Archäologen in der antiken griechisch-römischen Stadt an der türkischen Westküste.Einen Uberblick über die Geschichte der Untersuchungen im jährlich von eineinhalb bis zwei Millionen Menschen besichtigten Ruinenfeld gibt bis 4. März 1996 die Gemeinschaftsausstellung des Österreichischen Archäologischen Instituts und des
Sammler”, gestand der alte Geheimrat Goethe, „sind glückliche Menschen.” Egal, was sie sammeln: Gemälde oder Bierdeckel, Antiquitäten oder zeitgenössische Kunst, Porzellan oder Briefmarken - fast nie ist es die Kapitalanlage, die den Besitzer einer Sammlung glücklich macht, sondern die Beschäftigung mit den Objekten. Auch Münzsammlern geht es so. Für sie ist das Metallgeld mehr als ein Zahlungsmittel. Mehr als der Wertmesser im Güteraustausch der Menschheit. Münzen sind Kleinkunstwerke, an deren Schönheit und Seltenheit man sich erfreut.Francesco Petrarca (1304-1374), Dichter
Im sechzehnten Jahrhundert zählte der Park von Schloß Hof im Marchfeld zu den großartigsten Barockgärten Österreichs. Seit 1991 untersucht Franz Sauer vom Bundesdenk-malamt mit vier Mitarbeitern die bereits im 19. Jahrhundert verfallende Gartenanlage. Die Ergebnisse der Grabungen führten zu ersten Wiederherstellungsmaßnahmen, die von der obersten Terrasse aus besichtigt werden können und im Rahmen der Ausstellung „Die Frauen der Habsburger” (noch bis November) als Dokumentation im Südtrakt des von Johann Lukas von Hildebrandt erbauten Marchfeld-Schlosses zu sehen sind. Zeigen
Dokumente und Fotografien, Objekte des religiösen und privaten Lebens aus 300 Jahren Geschichte der Hohenemser „Schutz-Juden” zu zeigen - das ist der ambitio-nierten Direktorin des Jüdischen Museums Hohenems, Eva Grabherr, zu wenig.Nicht nur während der Dauer der Bregenzer Festspiele, sondern bis hinein in den Oktober komplettiert sie die eindrucksvolle Schausammlung in der ehemaligen Villa der jüdischen Fabrikantenfamilie Heimann-Rosenthal durch die Veranstaltungsreihe „Ein Viertel Stadt”. Geführte Rundgänge durch das jüdische Viertel zählen ebenso dazu wie abendliche
Wenn die nun mehrmals verschobene Ausstellung „100 Jahre Ephesos” am 12. November tatsächlich in den Räumen des Ephesos-Museums in der Wener Hofburg eröffnet wird, ist das mehr als eine Dokumentationsschau. Es ist die Konfrontation heimischer Besucher mit der international meistbeachteten Arbeit österreichischer Archäologen in der Türkei. 1898 löste ein Team des neugegründeten Österreichischen Archäologischen Instituts das Institut für klassische Archäologie der Wiener Universität bei der svstematischen Freilegung der Stadt mit dem Haupttempel der Göttin .Artemis, der zu den
Otzi. der Mann aus dem Eis, war ein Jahrhundertfund. Zum ersten Mal sahen Menschen des ausgehenden 20. Jahrhunderts eine gut konservierte Mumie - nicht das Skelett - eines mit 35 bis 40 Jahren verstorbenen Alpenbewohners aus der L rzeit.Da allen Verantwortlichen die Notwendigkeit einer umfassenden und möglichst perfekten Erforschung des Gletschermannes und seiner Begleitfunde bewußt war und zudem jedes österreichische Labor schon aus Personalgründen damit überfordert gewesen wäre, wandte sich das Forscherteam von Anfang an an die renommiertesten internationalen Institutionen. Die
Im Gedenkjahr 1995 wird endlich eine beschämende Episode der Vergangenheit auf bestmögliche Art bereinigt. Dabei wußte von der Existenz des sogenannten Mauerbach-Schatzes jeder Politiker von Kreiskv bis Busek,. von Androsch bis Lacina und Broda. Sie alle waren der Meinung, das von der amerikanischen Besatzungsmacht 1955 der österreichischen Begierung überge-bene „herrenlose Kunst- und Kulturgut” müsse auftragsgemäß umgehend seinen ehemaligen Besitzern rückerstattet werden. Und wenn nicht ihnen, dann ihren Nachkommen oder einschlägigen Verbänden derNS-OpferAußer den bereits 1969
Im Weinviertier Museumsdorf Niedersulz bei Gänserndorf war man von Beginn an sehr ehrgeizig. Jetzt zeigt man in den übertragenen Bauernhöfen mit Bauerngärten, Wirtschaftsgebäuden und Preßhäusern des 18./19. Jahrhunderts auch Ausstellungen, die mehr sind als bloße Ergänzungen zum Erscheinungsbild einer Begion. Die Sonderausstellung „Nadel, Faden, Fingerhut” will mit volkskundlichen Exponaten auch Anregungen für eine kreative Freizeitgestaltung geben.Die Objekte dieser Schau sind Wanddekorationen, Musterflecken und verschiedene Handarbeiten, wie sie viele Frauen immer häufiger als
N- ach jahrelanger Schließung hat das Barockmuseum der Österreichischen Galerie im Unteren Belvedere in Wien jetzt wieder geöffnet. Entsprechend dem Konzept von Abteilungsleiter Michael Krapf werden die Kunstwerke aus der Zeit von 1683 bis 1780 in zum Teil frisch gefärbelten, zum Teil „nur” gereinigten Räumen mit neuem Beleuchtungssystem etwas gestraffter als früher präsentiert.Neu ist auch der Eingang, der nun vom Ehrenhof aus erfolgt. Nicht mehr ausgestellt ist eine Reihe von Skizzen zu den Hauptwerken eines Paul Troger oder Franz Anton Maulbertsch. Unverändert blieb hingegen
Tirol ist anders. Nach einer Idee von Eva Schubert vom Austrian Art Service geht man im Land des Andreas Hofer einen neuen Weg der Präsentation seiner Kunstwerke. Nach dem Motto „Nicht das Kunstwerk kommt zum Betrachter, sondern der Betrachter kommt zu ihm” wurde ein Besichtigungs-programm entwickelt, das bestimmten Ausstellungsstraßen folgt. Galt im Vorjahr die Tiroler Ausstellungsstraße der Gotik, gehört sie heuer dem Barock und Rokoko. Im nächsten Jahr wird sie Maximilian I., König und Kaiser an der Zeitenwende, gewidmet sein - war er es doch, der das 1363 von Margarethe Maultasch
Jedes Land”, meint Bundesdenk-malamtspräsident Gerhard Sai-ler, „hat die Denkmalpflege, die sich der Staat leisten will.” Europas westliche Industriestaaten geben jährlich sechs bis zehn Prozent ihres Budgets für den Denkmalschutz aus, Österreich ist er zwei Prozent wert. Dabei ist es gerade die Kulturlandschaft, die Österreich für den Tourismus attraktiv macht.Bedeuten die Sparmaßnahmen im Verband mit dem geringen Anreiz zum Sponsoring und der starren Bürokratie - das Denkmalamt muß Spenden dem Finanzministerium abliefern, die erst nach Bearbeitung durch ein Dutzend Beamte
In einer Pressekonferenz ver-I sprachen vor drei Jahren die M. Minister Erhard Busek und Franz Fischler, Hunderte Millionen Schilling für die Sanierung des nicht nur ohne jedes historische Gefühl wie irgendein Stadtpark bepflanzten, sondern in jeder Hinsicht vernachlässigten Wiener Bel-vederegartens zur Verfügung zu stellen. Die Bealität sah dann anders aus. Es blieb bei den Worten. Im Auftrag des Bundesdenkmal-amtes haben nach einem Konzept von Maria Auböck und Stefan Schmid die Bundesgärtner seit fünf Jahren aus dem laufenden Budget trotzdem eindrucksvolle Arbeit geleistet.Im Sinne
Jugendstil- und Art-deco-Gegen-stände erzielen bei Kunstauktionen Höchstpreise. Die Porzellanmanufaktur Augarten - in der Zwischenkriegszeit durch Künstler wie Josef Hoffmann, Michael Powolny, Franz Zülow, Otto Pratscher, Mathilde Szendrö-Jaksch und Ena Rottenberg als Formentwerfer für Service und figurale Kreationen eine Hochburg des Jugendstils beziehungsweise des Art deco - legt deshalb heute schon klassisch gewordene Service nach Entwürfen von Hoffmann und Powolny neu auf. 'Die Zweitälteste Manufaktur Europas bringt jetzt Hoffmanns Service Nr. 19 mit dem graphischen
Das Kunsthistorische Museum, das sich im Dezember, als die Museumswelt noch in Ordnung war, in zwei Stockwerken des generalsanierten Palais Harrach auf der Wiener Freyung eingemietet hat, zeigt jetzt seine erste Ausstellung im Zeichen eines an den Nerv gehenden Sparpakets. Dementsprechend ist die mit keinem Steuerschilling subventionierte Eröffnungsschau eine relativ billige, wenn auch nicht kostenlose Präsentation von teilweise noch nie gezeigten Gemälden aus hauseigenem Besitz: holländische und flämische Stilleben, von denen etliche erst restauriert werden mußten.Verteilt sind die 45
Bei Grabungen in Klein Mariazell im südlichen Wienerwald fanden Archäologen des Denkmalamtes nicht nur die Reste eines heidnischen Quellenheiligtumes und die Grabstätte der beiden Gründungsbrüder. Auch das Mauerwerk von sieben Umbauphasen aus romanischer und gotischer Zeit gelangte unter dem Niveau des heutigen Barockbaues zum Vorschein. Zu besichtigen ist die Kirche „Maria Himmelfahrt” am Tag der offenen Tür am 18. Juni.„Nach dem Tod Haderichs II. von Schwarzenburg um 1120 kam es zwischen seinen beiden Söhnen Heinrich und Rapoto zu einem langjährigen Krbstreit. An einem
Ehrlicher, unmittelbarer und informativer als das meiste, das in den letzten Tagen und Wochen über das Ende des Zweiten Weltkrieges und das erste Jahrzehnt danach zu sehen und zu hören war, geriet die Präsentation der Ausstellung „Menschen nach dem Krieg - Schicksale 1945-1955” auf der niederösterreichischen Schallaburg.Zwölf Niederösterreicher und zwei Besatzungssoldaten, die bereit waren, aus der Anonymität herauszutreten und ihr individuelles Schicksal anhand von Erinnerungsstücken und Video-Interviews auszubreiten, sind die Handlungsträger einer Szenerie, um die ergänzende
Die wiedereröffnete Hofsilberund Tafelkammer mit neuem Eingang vom Inneren Burghof, Museumsshop und Cafe zeigt ihre Exponate jetzt so effektvoll, daß der Erfolg programmiert erscheint. Nach rund zwei Jahren Umbau wurde die neu konzipierte Sammlung in strahlendes Licht getaucht. Besonders exquisite Stücke sind als „Inszenierung” präsentiert, so daß der Besucher einen Eindruck vom höfischen Zeremoniell und der Tafelkultur am Wiener Hof erhählt.Außer herausragenden Objekten wie dem 30 Meter langen „Mailänder Tafelaufsatz” oder dem von der französischen Firma Breul gefertigten
Kaiserin Elisabeths liebstes Jagdschloß in Gödöllö, weitere Habsburger-Schlösser sowie die Palais des ungarischen Hochadels sollen Ungarns Fremdenverkehr helfen.
Seit dem Ende der Ausstellung „Prag um 1600 - Kunst und Kultur am Hofe Rudolfs II.” waren die meisten der Gemälde, Rronzen, Kameen, Prunkschalen, Prunkbecken und Recher aus der Sammlung des kunstsinnigen Rudolfs II. nicht mehr zu sehen.Jetzt, da das Wiener Kunsthistorische Museum aufgrund der aufgezwungenen Sparmaßnahmen geplante Veranstaltungen absagen mußte, holten die Kuratoren der Gemäldegalerie und der Kunstkammer die wegen langwieriger Renovierungsarbeiten ausgelagerten Exponate aus den Depots und präsentieren sie in neue Zusammenhänge gebracht und um einige wenige Leihgaben
Hochgotische Skulpturen in barockem Gewand sind eine Rarität. Vier von ihnen wurden in den Werkstätten des Rundesdenkmalamtes naturwissenschaftlich und röntgenologisch untersucht und in dreijähriger Arbeitszeit um 1,3 Millionen Schilling restauriert. Jetzt sind sie in der Orangerie des Unteren Belvedere zu sehen.Bei den restaurierten Figuren handelt es sich erstens um eine lebensgroße Muttergottes mit Kind aus dem 14. Jahrhundert, die fünf „Metamorphosen” durchgemacht hat, zweitens um eine holzgeschnitz^ te Muttergottes mit Kind und drittens um eine fast lebensgroße, während der
Die als Handelsplatz für das weltweit begehrte norische Eisen bekannte Stadt auf dem Magdalensberg in Kärnten war offenbar auch ein einträglicher Umschlagplatz für Gold und Rergkristall. Obgleich österreichische Archäologen schon seit 1948 systematisch die terrassenartig ansteigende Höhensiedlung aus dem ersten vorchristlichen bis ersten nachchristlichen Jahrhundert erforschen, sind erst jetzt die ersten Zeugnisse für diese weitere Einnahmequelle eingesessener Kelten und zugewanderter Griechen und Römer entdeckt worden.Die Beweisstücke setzen sich aus zwei Gußformen für Goldbarren
Bereits seit 1895 graben österreichische Archäologen in den Ruinen der antiken Metropole. Für die Finanzierung der „Erforschung des Orients” mußten damals Privatmäzene aufkommen.
Der Druck der Türken wird immer stärker: „Stellt das Heroon aus oder gebt es zurück”, lautet ihre Forderung an Österreich. Ob sie selbst das Grabmal eines lykischen Herrschers aus Trysa, nahe dem heutigen Dorf Gölbasi im Südwesten der Türkei, denkmalpflegeri-schen und musealen Kriterien entsprechend ausstellen würden, darf schon aus finanziellen Gründen bezweifelt werden. Dessen ungeachtet bleibt es mehr als unverständlich, daß man in Österreich - unter anderem für Guggenheim - ein mit Objekten unbekannter Qualität zu bestückendes Museum bauen möchte und bis vor kurzem
Die von ihrem ehrgeizigen Vater wie ein Mann erzogene und gemanagte Sofonisba Anguissola aus Cremona galt ihren Zeitgenossen zunächst als Wunderkind, später als gelehrige, intelligente Dame, deren Anmut man pries. Michelangelo lobte sie, Fürsten und Regenten sammelten ihre Werke. Die Nachwelt vergaß die erste malende Frau der Neuzeit und schrieb einige ihrer besten Arbeiten Männern zu.1994 rief Cremona die große Renaissancemalerin, die ihren Geschlechtsgenossinnen den Beruf des Malers erschlossen und die Genre-Malerei in Italien vorbereitet hatte, wieder ins Bewußtsein. Jetzt widmet das
Das Kunsthistorische Museum hat ein weiteres Standbein in Wien. Dort, wo sich die von Graf Ferdinand Bonaventura Harrach und Graf Aloys Thomas Harrach im 17. und 18. Jahrhundert begründete Sammlung großartiger spanischer und neapolitanischer Barockmalerei befunden hat, gibt es eine neue Außenstelle für das an Platzmangel leidende Museum am Ring. Sie umfaßt die Prunkräume im ersten Stock und den gegen die Freyung gelegenen Trakt im zweiten Stock des von Architekt Manfred Wehdorn um 65 Millionen Schilling sanierten und revitalisierten Har-rachschen Stadtpalais'. Für die
Zum vierten Mal rief Geza Hajos, Leiter des Referates für historische Gartenanlagen des Bundesdenkmalamtes zu einem mehrtägigen Symposion der Gartenarchitektur. Rund 150 Fachleute — primär aus Europa, aber auch aus den USA - kamen in die Technische Universität Wien zu Referaten und Diskussionen sowie zu anschließenden Exkursionen in den mit Anton-Hanak-Statuen geschmückten Garten der von Josef Hoffmann erbauten Villa Skywa- Primavesi in Wien-Hietzing, zu Grünanlagen im Umfeld von Otto Wagners Kirche zum heiligen Leopold am Steinhof, zu Friedrich Oh- manns graziöser
Nicht irgendwo, sondern im Ehrenhof von Schloß Schönbrunn fmdet vom 26. November bis 2. Jänner erstmals ein Kultur- und Weihnachtsmarkt statt, der alles andere als ein Spektakel, eine Attrak-tion rund um das Weihnachtsfest sein will. Im Halbkreis angeordnete Buden vor der prachtvollen Kulisse des barocken Palastes bieten geschmackvolle Handwerkskunst und kulinarische Schmankerln aus allen Bundesländern sowie den Ländern der ehemaligen Monarchie an, darunter Christbaumschmuck aus Böhmen, Krippenfiguren aus Oberösterreich, Keramiken aus dem Burgenland, Pogatscherln aus Westungam,
Noch bis 30. Oktober sind im Kunsthistorischen Museum in Wien Meisterwerke Tintorettos - aus eigenem Besitz und als internationale Leihgaben - zu sehen.
Bis April 1994 war die Ausstellung „Syrien - Von den Aposteln zu den Kalifen“ in Linz zu sehen, nun kann sie bis 30. Oktober 1994 im Waffenkeller der Schallaburg besichtigt werden. Die meisten der aus der Zeit des frühen Christentums und des frühen Islams stammenden Objekte hat das Nationalmuseum von Damaskus entliehen, das für seine prächtigen byzantinischen Mosaike, die „Schätze von Homs“ und die aus 50.000 Einzelteilen bestehende Rekonstruktion des arabischen Palastes Qasr El-Heir aus dem 8. Jahrhundert berühmt ist. Aber auch eine Reihe anderer syrischer Museen hat
Nicht nur das sich zu beiden Seiten der Moldau drängende mittelalterliche Krumau (Cesky Krumlov) wird mit internationalen Finanzmitteln behutsam wieder auf Glanz gebracht. Auch das über Veranlassung von Fürst Johann Christian von Eggenberg erbaute und 1766/67 unter Fürst Johann zu Schwarzenberg umgestaltete Schloßtheater. Geschaffen hat das vielleicht schönste Barocktheater Mitteleuropas der Wiener Architekt Laurenz Makh, die nach Entwürfen des berühmten Bühnenarchitekten Galli Bibiena ausgeführten Dekorationen stammen von den Wiener Bühnenbildnern Johann Wetschel und J^eo Merkel.
Das Österreichische Museum für Angewandte Kunst (MAK) am Wiener Stubenring leidet trotz seines erst kürzlich errichteten zweigeschossigen Tiefspeichers mit einer Nutzungsfläche von 3.400 Quadratmetern an Platzmangel. Der für alle Rundesmuseen gültige Grund liegt darin, daß die Sammlungstätigkeit gesteigert wird, gleichzeitig aber die Museumsphilosophie sich geändert hat. „Weniger zeigen ist mehr und viele Wechselausstellungen sind ein Optimum" ist das neue Motto. Jetzt hat das MAK im ehemaligen Gefechtsturm im Arenbergpark ein zusätzliches Depot bekommen. Der gewaltige
Neben der Hauptausstellung „Genuß und Kunst. Kaffee, Tee, Schokolade, Tabak, Cola" und der „Syrien"-Exposition im Waffenkeller ist auf der Schallaburg anläßlich ihres 20 Jahr-Jubiläums als niederösterreichisches Ausstellungszentrum eine dritte, nämlich „Albanien, dem Land der Skipetaren" gewidmete kleine Schau zu sehen. Die Exponate stammen vorwiegend aus dem Volkskunde-Institut in Tirana und aus dem Nahbereich des Nationalmuseums dieses sich seit 1991 aus seiner Isolation befreienden Balkanstaates, eines erst 1913 entstandenen Staates, in den Österreich-Ungarn
Angeregt vom Diözesanrefe-renten fiir Heilig- und Selig-sprechungen schrieb Erich Feigl eine Biographic über den Kapuzinermönch Marco d‘Avi-ano vulgo Carlo Domenico Cri-stoforo aus dem norditalieni-schen Stadtchen Aviano, des-sen Denkmal an der Außen-front des Kapuzinerklosters am Wiener Neuen Markt steht. Dieser Mönch hat Sünder be-kehrt, Krankė geheilt und am 12. September 1693 auf dem Kahlenberg die Truppen so im Kampf angefeuert, daß sie mit dem Ruf „Jesus Maria“ den Sieg über die Türken erfoch-ten. Gleichsam als Spiegelbild stellt der Autor dem gewiegten Staatsmann Marco
Die Bürokratie ist schuld, wenn die Österreichische Galerie im Belvedere gleiche Eintrittspreise für ein durch Umbaumaßnahmen bedingtes ungleiches Angebot verlangt.Direktor Gerbert Frodl versucht aber das Manko durch attraktive Sonderausstellungen auszugleichen. So zeigt er außer den Werken von Gustav Klimt, EgonSchiele und Oskar Kokoschka vom 16. Februar bis 17. April die Arbeiten der in Wien geborenen Malerin Marie-Louise von Mote- siczky. Vom 17. Mai bis 4. September wird im eben restaurierten Prunkstall nächst der Orangerie die Exposition „Der Meister von Großlobming“ mit den
Hatte das in der Zwischenkriegszeit konzipierte und in den fünfziger Jahren herausgekommene Dehio-Handbuch über Wien die Profanarchitektur ausgeklammert, listet das neue Denkmälerinventar der Stadt Wien neben den Kirchen und Klöstern, Palästen und öffentlichen Monumentalbauten auch die Zinshausarchitektur, die Bauten und Einrichtungen der Industrie, Wirtschaft und des Verkehrs, Gedenkstätten und -tafeln, Denkmäler und Brunnen, Park- und Gartenanlagen sowie Friedhöfe auf. Das machte eine Teilung in drei Bände notwendig. Eben erschienen ist der zweite Band. Im nächsten Jahr soll Band
Nach wie vor reich an nicht % oder kaum erforschten -L 1 Plätzen früher Kulturen ist Anatolien, die Brücke von Asien nach Europa. Wohl hatte schon in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts der österreichische Architekt Graf Lanckoronsky die Gegend des antiken Pisidien imwestlichen Taurosgebirge durchstreift und 120 Kilometer nördlich von Antalya Ruinen der griechisch-römischen Stadt Sagalassos entdeckt, darunter ein großes römisches Theater, mehrere Tempel, von denen einige in byzantinischer Zeit in Kirchen verwandelt worden waren, zwei Marktplätze, Thermenanlagen, Hallenstraßen,
Gründe, ein Symposion über „Fischer von Erlach und die Wiener Barocktradition" zu veranstalten, gab es für die Wissenschaftler des Instituts zur Erforschung der Frühen Neuzeit genug. Einmal den 270. Todestag von Johann Bernhard Fischer von Erlach (gestorben am 5. April 1723) und den 500. Geburtstag seines Sohnes Johann Emanuel (geboren am 13. September 1693). Dann die eben durchgeführte Bestaurierung der Redou-tensäle der Wiener Hofburg, das von einer privaten Betriebs-GesmbH verwaltete Schloß Schönbrunn und den geplanten Neubau des Museums Moderner Kunst im Areal der ehemaligen
Wann und wo wird der sogenannte Schatz des Priamos, der 1873 von Heinrich Schliemann aus der Türkei geschmuggelte, 1881 dem „deutschen Volke zum ewigen Besitz und zur ungetrennten Aufbewahrung gegebene” und seit 1945 verschollene Schatz aus dem mythenumwobenen Troia wieder zu sehen sein?
In einer Ära der Wiederentdeckung der Habsburger, zumindest als Wer-; beträger des Österreich-Tourismus, würdigt man in der bis 31. Oktober geöffneten Doppelausstellung „Eli-sabeth/Erzsebet - Majestät, Mensch und Mythos” wieder einmal diese außergewöhnliche Frau. Veranstalter sind das Historische Museum der Stadt Wien sowie das Ungarische Nationalmuseum Budapest. Als Veranstaltungsort wählte man die beiden Marchfeld-Schlösser Schloßhof und Niederweiden unweit der Grenze zur Slowakei.Schwerpunkt der Präsentation im ehemaligen Prinz-Eugen-Schloß Schloßhof sind neben
In Ephesos, der Stadt des siebenten Weltwunders der Antike, graben heuer nicht nur die Archäologen des österreichischen Archäologischen Instituts. Von Mai bis November ist auch ein Team des Ludwig Boltzmann-Instituts für Denkmalpflege und Archäologische Bauforschung unter der Leitung von Friedmund Hueber verstärkt dort tätig.
Das Weinviertier Museumsdorf Niedersulz mit seinen mehr als 40 Gebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts zeigt in drei Objekten rund um die barocke Marienkapelle neuerdings auch eine Sammlung sakraler Volkskunst. Zusammengetragen und restauriert hat die nach verschiedenen Themenkreisen zur Bauernausstellung „Aus der Mühsal dieser Welt in die himmlische Heimat” geordneten Exponate der Initiator dieses Freilichtmuseums bei Bad Pirawarth, Josef Geissler.Im Schüttkasten, den Geissler aus Seitzersdorf-Wolfpassing geholt hat, befinden sich auf den Tod bezugnehmende Exponate wie Tumben,
160 Millionen Jahre lang haben sie die Erde bevölkert, die damals ganz anders aussah als heute. Vor 65 Millionen Jahren, als unsere Kontinente angefangen haben, als Bruchstücke eines riesigen Urkontinents auseinanderzudrif-ten, sind sie ausgestorben. Kein Mensch hat sie jemals gesehen.
Johann Marte, ab 1. September neuer Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek, wälzt bereits Pläne. Der „Schatz” lediglich katalogisierter - aber noch nicht erforschter - früher Druckschriften soll jetzt „ausgegraben” werden.
Wird das Pariser Komitee der UNESCO-Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt das Wahrzeichen Wiens, den Dom zu St. Stephan, demnächst auf seine Liste der weltweit geschützten Objekte setzen?
Die Generalsanierung des Belve-dere und die damit verbundene Neuaufstellung der Sammlungsbestände der Osterreichischen Galerie in Wien machten es möglich, den 300. Geburtstag von Georg Raphael Donner mit der bislang ersten Übersichtsausstellung der Werke des bedeutendsten österreichischen Bildhauers zu begehen.
Egal wie heiß der Sommer wird: Die lediglich bis 1. August präsentierte Ausstellung „Gold aus Kiew" im Wiener Kunsthistorischen Museum sollte man nicht versäumen.
Wird das sogenannte Heidentor, der einzige erhalten gebliebene römische Hochbau in Österreich, das Wahrzeichen der ehemaligen Hauptstadt der Provinz Oberpan-nonien, endlich sein Geheimnis preisgeben?
Eine einfache Aufgabe hat sich die Kulturabteilung der Niederösterreichischen Landesregierung mit ihrer heurigen Landesausstellung „Familie - Ideal und Realität" in der Riegersburg nicht gestellt.
Sie haben geglaubt, ihr Einschreiten sei nicht notwendig, weil das österreichische Bundesdenkmalamt die Realisierung des unsensiblen Ortner-Projektes auf dem Areal der ehemaligen Hofstallungen Fischer von Er-lachs in Wien ohnehin verhindern würde. Über hundert Kunsthistoriker des In- und Auslandes, darunter Universitätsprofessoren, Denkmalpfleger und Museumsdirektoren wie Hubert Landais, der den Bau der Louvre-Pyramide durchgesetzt hat, sehen sich darin getäuscht. Deshalb bildeten sie jetzt ad hoc ein Komitee mit dem Ziel, einerseits die Öffentlichkeit in letzter Minute zu alarmieren,
Fünfzig Jahre ruhten die Ausgrabungen. Seit 1988 arbeitet ein internationales Team von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen wieder auf dem sechs Kilometer landeinwärts von den Dardanellen in der Türkei gelegenen Hügel Hisarlik.
Hunderte Gläser - durchscheinend, kristallklar oder undurchsichtig bunt, Vasen, Pokale, Flakons, Prunkgefäße und Tafelaufsätze sind in der Ausstellung „Zauberfarben - Farbenzauber. Glas vom Biedermeier zum Art Deco" im Marchfeldschloß Niederweiden zu sehen. Hergestellt Im Bereich der österreichisch-ungarischen Monarchie, in Italien, England, Frankreich und Amerika.Die Glasausstellung im ersten Stock des ehemaligen Jagdschlosses des Prinzen Eugen wurde von Waltraud Neuwirth vom Museum für angewandte Kunst zusammengestellt. Entdeckt hat die Glas- und Porzellanexpertin die meisten
1881 vermachte Heinrich Schliemann seinen troianischen Schatz zu „ewigem Besitz und ungetrennter Aufbewahrung" dem deutschen Volk. Nach vielen Umwegen gelangten die wichtigsten Stücke aus der Sammlung des millionenschweren Ausgräbers mit Wohnsitz Athen, der all seine Grabungen selbst finanziert hatte, in das Museum für Vor- und Frühgeschichte der „Berliner Staatlichen Museen - Stiftung Preußischer Kulturbesitz".Während des Zweiten Weltkrieges wurde der troianische Schatz ausgelagert. Die Keramiken gingen nach Schönebeck an der Elbe, nach Schloß Petruschen bei Breslau,
Kurzfristig nur sind in der 1992 gemeinsam vom Bundesdenkmalamt und der Österreichischen Galerie initiierten Ausstellungsserie „Bedeutende Kunstwerke - gefährdet -konserviert - präsentiert" in der Orangerie des Unteren Belvedere in Wien dieses Mal sechs Bildwerke aus dem Themenkreis Passion Christi zu sehen. Diese aus dem 12. bis 16. Jahrhundert stammenden Skulpturen wurden von den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes instandgesetzt, weil es für die Restaurierung polychromer Bildwerke einschlägige Spezialisten lediglich im Bundesdenkmalamt gibt.Für die Wiederherstellung des
Die PR-Texte für die Gemeinschaftsausstellung des Kölner Wallraf-Richart/.-Museums, des Antwerpener Königlichen Museums für Schöne Künste und des Kunsthistorischen Museums in Wien haben nicht übertrieben: Die von September bis November 1992 in Köln, anschließend in Antwerpen und jetzt in Wien gezeigte Schau „Von Bruegel bis Rubens - Das goldene Jahrhundert der flämischen Malerei" ist wahrhaftig zur Jahrhundert-Ausstellung geraten.
Traurig aber wahr: Die Effizienz des Kulturgüterschutzes ist aus kunsthistorischer und rechtlicher Sicht äußerst schwach. Nicht nur im Fall bewaffneter Konflikte, sondern auch in Friedenszeiten.
Maria Theresia und Joseph II. liebten Schloß Laxenburg bei Wien mehr als Schönbrunn. Von Franz II. (I.), dem Guten, der zum „alten" und „neuen Schloß" (Blauer Hof) noch die nach ihm benannte romantische Wasserburg sowie einen „gothischen" Turnierhof errichten ließ, wird sogar berichtet, er hätte während der Napoleonkrise an einen seiner Minister die bange Frage gerichtet: „Aber Laxenburg, das wem's mir doch lassen?"Der römisch-deutsche Kaiser Franz II., der zum Kaiser Franz I. von Österreich geworden war, durfte den weitläufigen englischen Park mit seinen
Dem immer noch rätselhaften Volk der Mayas ist eine der bedeutendsten Hochkulturen Mittelamerikas mit hervorragenden wissenschaftlichen und künstlerischen Leistungen zu danken.
In der Denkmalpflege gilt das gleiche wie in der Medizin: Vorbeugen ist besser als Heilen. Um diese uralte Erkenntnis realisieren zu können, bedarf es allerdings neuer Strategien. Sie müssen ja nicht so rigoros sein wie in josephinischer Zeit.
Ephesos, der Renommierplatz fiir Osterreichs Archaologen, wird von Jahr zu Jahr nicht nur von immer mehr Tiirkei-Re'isenden besichtigt. Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen und Nationalist nehmen unter Gesamtleitung von Gerhard Langmann vom Osterreichischen Archaologischen Institut an der Erforschung der Stadt des sieben-ten Weltwunders teil.
Das laut Ausstellungskommissär August Sarnitz angestrebte Ziel, im Rahmen einer in London, Paris, Madrid, Berlin, Mailand, New York, Prag, Budapest und Tel Aviv gezeigten Exposition des Außenministeriums zehn neue Museumsbauten vorzustellen, wird nicht erreicht werden. Schon gar nicht wird der daran gekoppelte Versuch einer Werbung für das Kulturland Österreich wirksam sein.Von den zehn auf Fotos, Plänen und Modellen präsentierten Projekten werden zumindest drei aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden: das Trigon in Graz, derZubau des Technischen Museums und der Neubau des
Seit 1987 gräbt ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Helmut Buschhausen vom Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Wiener Universität in der asketischen Landschaft der Libyschen Wüste.
Umbauarbeiten im Haus Renngasse 9 in der Wiener Innenstadt haben einen Einblick in fast 2.000 Jahre Geschichte ermöglicht. Beim Aushub für Neuadaptierun-gen einer Zweigstelle der Tiroler Hypobank stieß nämlich der Bautrupp von Architekt Johann Georg Gsteu im Kellergeschoß auf zahlreiche Gefäßscherben typisch römischer Provenienz, so-daß er vorübergehend das Terrain den Archäologen überließ.
Zehn von 700 Einzelstücken der Wiener Tapisseriensammlung - nämlich der elitäre Zyklus über die Indienreise des Joao de Castro - sind neben Leihgaben aus der Nationalbibliothek, aus Museen Portugals und der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in der „Die Portugiesen in Indien" betitelten Sonderausstellung des Kunsthistorischen Museums zu sehen.Die besonders licht- und schmutzempfindlichen Textilien werden bei uns nur zu außerordentlichen Anlässen gezeigt: früher zu Reichstagen, Krönungen und Hochzeiten; nun über Initiative des portugiesischen Botschafters in Wien, Carlos
Eine anmutige Sonderausstellung ist im Weinviertier Museum Niedersulz unter dem Titel „Edle Gläser für Habsburger-Wein" zu sehen. Sie besteht aus 120 leihweise zur Verfügung gestellten Gläsern der Firma Lobmeyr, zwölf exquisiten Servicen aus der Hofsilber- und Tafelkammer Wien und 120 Stamperln einer privaten Schnapsgläsersammlung und wird in zwei neu adaptierten Räumen eines aus der Zeit um 1850 stammenden Schüttkastens aus Seitzersdorf-Wolfpassing gezeigt. Dem heutigen Geschmack entsprechen besonders das vom ehemaligen k.u.k. Hoflieferanten Lobmeyr für den späteren Kaiser
„Das ist zutiefst unmoralisch!" und „Kann sich denn Österreich Schönbrunn wirklich nicht leisten?" lauteten die entsetzten bis empörten Kommentare der ausländischen Denkmalpfleger bei der vom 21. bis 24. September dauernden Konservatorentagung in Wien.
Die Arbeit des Ordinarius für mittelalterliche Geschichte an der Madrider Universität, Miguel Angel Ladero, „La Corona y la Unidad de Espana" zählt zu den Standardwerken der iberischen Halbinsel. Aus Anlaß der in Toledo und Innsbruck stattfindenden Ausstellungen „Reyes y Mecenas" und „Hispania - Austria" wurde sie ins Deutsche übersetzt. So ist das Buch zwar auch eine Ergänzung zu denExpositionen, darüber hinaus aber jedem an Geschichte interessierten Leser zu empfehlen.Es behandelt nicht das Leben der Katholischen Könige Isabella von Kastilien und Ferdinand von
Anknüpfend an die publikumswirksame Vorjahrsausstellung „Blühender Jugendstil" auf Schloß Herberstein ist heuer in neu adaptierten Räumen des steirischen Adelssitzes des blühenden Jugendstils zweiter Teil zu sehen. Die Mehrzahl der wieder von der Kunsthandwerkexpertin Waltraud Neuwirth ausgewählten Exponate bilden abermals Keramiken mit floraler Ornamentik aus Böhmen, Mähren und Wien.Direktor Peter Rebernik vom Technischen Museum Wien stellte die Vasen, Krüge, Schalen, Wandteller und Fliesen, die schon bald nach Gründung des Technischen Museums für Industrie und Gewerbe als
Für „Raubgräber" gibt es am Strand von Punta Penne an der Peripherie der süditalienischen Hafenstadt Brindisi keine Chance mehr. Vor wenigen Tagen haben Archäologen aus Brindisi und Mailand die Leitung der Bergung und Untersuchung der Schätze aus dem Meeresgrund übernommen.Bei einem Gesamtbudget von rund 50MillionenLire (etwa490.000 Schilling), die sich das italienische Ministerium für Kultur in Rom und die Regionalregierung von Tarent teilen, bestand ihre erste Tat darin, das Umfeld der in durchschnittlich 15 Meter Tiefe gelegenen grottenartigen Fundstelle Tag und Nacht bewachen
Zum ersten Mal veranstaltet das Wiener MAK (Museum für angewandte Kunst) gemeinsam mit einer mährischen Stadt eine Ausstellung. Die Wurzel des Widersprüchlichen im Werk des im mährischen Pimitz (Brtnice bei Iglau) geborenen Josef Hoffmann werden dabei offenbar: nämlich das Barocke in dem für seine strengen geometrischen Formen und seine Vorliebe für Schwarz-Weiß bekannten Künstlers. Im Pimitzer Geburtshaus, einem großbürgerlichen Bau aus dem 18. Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft einer figurengeschmückten barocken Brücke sowie des jetzt total verwahrlosten Schloßes der
Auch wenn Wien nicht einmal nach Fertigstellung des Museumsquartiers genügend Raum und Geld für viele eigene und sämtliche internationale Wanderausste-lungen haben wird: Alle Hoffnung muß man nicht mehr fahren lassen. Besser als in den letzten Jahrzehnten ist es schon geworden, seit das Management- und Organisationstalent Wilfried Seipel dem Kunsthistorischen Museum als Generaldirektor vorsteht. Und es wird noch besser werden.