7212079-1992_34_15.jpg
Digital In Arbeit

Zu den Wurzeln

Werbung
Werbung
Werbung

Zum ersten Mal veranstaltet das Wiener MAK (Museum für angewandte Kunst) gemeinsam mit einer mährischen Stadt eine Ausstellung. Die Wurzel des Widersprüchlichen im Werk des im mährischen Pimitz (Brtnice bei Iglau) geborenen Josef Hoffmann werden dabei offenbar: nämlich das Barocke in dem für seine strengen geometrischen Formen und seine Vorliebe für Schwarz-Weiß bekannten Künstlers. Im Pimitzer Geburtshaus, einem großbürgerlichen Bau aus dem 18. Jahrhundert in unmittelbarer Nachbarschaft einer figurengeschmückten barocken Brücke sowie des jetzt total verwahrlosten Schloßes der gefürsteten Grafen Collal-to begreift man diese Diskrepanz.

Die bis 18. Oktober geöffnete Ausstellung „Der barocke Hoffmann“ im 1911 von Josef Hoffmann umgestalteten Elternhaus führt neben vierzig Gebrauchsgegenständen - Tee- und Kaffeeservice, Toilettengegenstände und Leuchten aus Glas, Keramik, und Metall - auch 120 Entwurfzeich-nungen vor. Ergänzt*wird die Schau durch Familienporträts und durcheineTextiliensammlung,die weitgehend deckungsgleich ist mit jener von Emilie Flöges und Gustav Klimt.

Ein dreisprachiger Katalog (deutsch, englisch, tschechisch) soll zumal die ortsansässige Bevölkerung mit der Biographie Hoffmanns bekannt machen, die kaum informiert ist über die Bedeutung dieses deutschsprachigen Sohnes ihrer Gemeinde. Die von Blasmusik umrahmte Ausstellungseröffnung hat die Pimitzer sehr interessiert.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung