N- ach jahrelanger Schließung hat das Barockmuseum der Österreichischen Galerie im Unteren Belvedere in Wien jetzt wieder geöffnet. Entsprechend dem Konzept von Abteilungsleiter Michael Krapf werden die Kunstwerke aus der Zeit von 1683 bis 1780 in zum Teil frisch gefärbelten, zum Teil „nur” gereinigten Räumen mit neuem Beleuchtungssystem etwas gestraffter als früher präsentiert.
Neu ist auch der Eingang, der nun vom Ehrenhof aus erfolgt. Nicht mehr ausgestellt ist eine Reihe von Skizzen zu den Hauptwerken eines Paul Troger oder Franz Anton Maulbertsch. Unverändert blieb hingegen zumal
der Marmor-Saal, der einst als Empfangsraum für die Gäste des Prinzen Eugen gedient hat und dementsprechend mit kostbaren Wandverkleidungen, Stuckdekorationen und dem Deckenfresko „Apotheose des Prinzen Eugen” von Martino Altomonte (1659-1745) prunkt. Wie eh und je gehört ihm ein Hauptwerk der höfischen Barockplastik: Georg Raphael Donners Blei-Originale vom Brunnen am Neuen Markt in Wien.
Der Groteskensaal als Eckpavillon zum Garten enthält jetzt die gri-massierenden „Charakterköpfe” von Franz Xaver Messerschmidt, dessen „Bekümmerter” und „Zweiter Schnabelkopf' bereits im ersten Raum in bewußtem Gegensatz zum „Samson” des Johann Georg Platzer steht.