Neben der Hauptausstellung „Genuß und Kunst. Kaffee, Tee, Schokolade, Tabak, Cola" und der „Syrien"-Exposition im Waffenkeller ist auf der Schallaburg anläßlich ihres 20 Jahr-Jubiläums als niederösterreichisches Ausstellungszentrum eine dritte, nämlich „Albanien, dem Land der Skipetaren" gewidmete kleine Schau zu sehen. Die Exponate stammen vorwiegend aus dem Volkskunde-Institut in Tirana und aus dem Nahbereich des Nationalmuseums dieses sich seit 1991 aus seiner Isolation befreienden Balkanstaates, eines erst 1913 entstandenen Staates, in den Österreich-Ungarn bereits 1914 und die österreichische Republik vor eineinhalb Jahren wieder einen Botschafter entsandt haben.
Präsentiert werden außer volkskundlichen Objekten - reich verzierte und kunstvoll bestickte Trachten, in verschiedenen Techniken bearbeitete Gürtelschnallen, Halsketten, Armbänder, Ringe und Ohrringe, Teppiche, Musikinstrumente und Waffen — vor allem äußerst qualitätvolle Ikonen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Daß sie in der byzantinischen Tradition wurzeln und von Meisterwerken Konstantinopels beeinflußt sind, zeigt sich sowohl bei den Ikonen der über die Landesgrenzen hinaus geschätzten Künstler Onufer Oiprioti und Konstantin Jeronomanaku als auch bei den farbenfrohen Bildern unbekannter Maler.
Hingewiesen sei auf das ebenfalls ausgestellte erste albanische Wörterbuch, das 1891 der Österreicher Gustav Meyer verfaßt hat. Ihm verdankt das aus den Illyrern hervorgegangene Volk die Grundlage für eine einheitliche Schriftsprache.
Neben wenigen altgriechischen finden sich zahlreiche lateinische Lehnwörter, später kamen bulgarische, serbische, neugriechische und türkische Entlehnungen hinzu. Seit 1908 wird in Lateinschrift geschrieben.
Albanien, Land der Skipetaren.
Schallaburg/NÖ. Mo bis Fr, 9 bis 17 Uhr, Sa 9 bis 18 Uhr, bis 15. September
