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Hoffmann, Powolny neuaufgelegt

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Jugendstil- und Art-deco-Gegen-stände erzielen bei Kunstauktionen Höchstpreise. Die Porzellanmanufaktur Augarten - in der Zwischenkriegszeit durch Künstler wie Josef Hoffmann, Michael Powolny, Franz Zülow, Otto Pratscher, Mathilde Szendrö-Jaksch und Ena Rottenberg als Formentwerfer für Service und figurale Kreationen eine Hochburg des Jugendstils beziehungsweise des Art deco - legt deshalb heute schon klassisch gewordene Service nach Entwürfen von Hoffmann und Powolny neu auf. '

Die Zweitälteste Manufaktur Europas bringt jetzt Hoffmanns Service Nr. 19 mit dem graphischen Art-deco-Ornament, Hoffmanns „Melonenser-vcice”, in den Farben schwarz/weiß, gelb/weiß und blau/weiß sowie sein als „Schuppenservice” bekannt gewordenes Teeservice. Sie produziert auch Michael Powolnys Speise-, Kaffee-, Mokka- und Teeservice mit den bauchig-konvexen Tassen. Und sie stellt die von Sammlern gesuchten und bei diversen Ausstellungen bewunderten Figuren „Daphne”, „Baron Ochs auf Lerchenau”, „Putto”, „Schubert” und den sowohl bunt als auch unbemalt beliebten „Papagei” wieder her. Nicht zuletzt zeigt die Wiener Porzellanmanufaktur im Schloß Augarten bis zum März 1996 in einer Ausstellung 320 Exponate nach Entwürfen von Josef Hoffmann und Michael Powolny.

Josef Hoffmann, der Architekt, In-nenraumgestalter, Grafiker und Kunsthandwerker in einer Person war, schuf für die Wiener Porzellanmanufaktur eine Reihe von Gegenständen des Alltags. Typisch ist dabei die schwarz-weiße Farbgebung. In den dreißiger Jahren entwarf er erstmals ein Service ganz in Weiß: das „Schuppenservice” mit reliefartig strukturierter Oberfläche, das die Kunsthandwerker besonders herausfordert und großer Geschicklichkeit bei der Herstellung bedarf.

Hoffmanns Zeitgenosse Michael

Powolny mit nahezu den gleichen Lebensdaten - er wurde ein Jahr später (1871) als Hoffmann geboren und starb zwei Jahre früher (1954) - gilt als Begründer der modernen Keramik. An der heutigen Hochschule für angewandte Kunst war er erst als Schüler, dann als Assistent, schließlich als Professor tätig. Seine keramischen Gebrauchsgegenstände zeichnen sich durch klare, prägnante Formen aus. Seine Porzellan-Statuetten wirken hingegen wie verkleinerte Denkmäler, und seine Vasen bestechen durch schwarze Strichelemente auf weiß glaciertem Grund.

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