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Strahlendes Sommernachtstrauma

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Es war einmal ein Bundespräsident, der rügte die Parteien, weil sie zum Schaden des Königreichs uneins waren und die Zwentenburg zum Schutz der Energieversorgung nicht zum Strahlen bringen konnten.

Die königliche Opposition gab daraufhin ihrem Herzen einen Stoß und fragte den Bundeskanzler nochmals dringlich, wieso er eigentlich nichts unternehmen könne.

Auf dieses Stichwort hin konnte dieser nun seinen Ministerrat nochmals befragen. Der Zeitpunkt war auch gerade günstig. Just in diesen Tagen war der Vizekanzler, von dem jeder wußte, daß er nicht gut ja sagen konnte, auf Urlaub.

Daraufhin war der böse Bann gebrochen, und eitel Wonne breitete sich über das Königreich.

Ein Märchen aus dem fernen Kakanien? Oder nicht doch eine handfeste Strategie, um sich aus dem Zwen-tendorf-Patt herauszuwur-steln?

Der Bundespräsident fordert zum Handeln auf, die ÖVP wird daraufhin unglaublich initiativ, Vizekanzler Norbert Steger ist auf Urlaub, und Bundeskanzler Fred Sinowatz nahezu zu einer Entscheidung gedrängt.

Für viele wäre dieser märchenhafte Regieplan Anlaß für ein strahlendes Sommernachtsfest. Für die ebenso zahlreichen Atom-Gegner aber eher ein Sommernachtstrauma.

Ganz abgesehen davon, daß ein zugunsten eines taktischen Uberdrehs urlauben-der Vizekanzler und Energieminister für immer urlaubsreif wäre.

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