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Sünde Sühne

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(Opfer” von Andreij Tar-kowskij. Mit Erland Joseph-son, Susan Fleetwood, Valerie Mairesse, Allan Edwall, Tommy Kjellqvist)

Tarkowskijs letzter Film, ein Vermächtnis, eine summa bisheriger Arbeiten. Wie immer bei ihm, ist der Film metaphysisch und poetisch, er spiegelt nichts Äußerliches und erzählt keine Geschichte. Wie das „Opfer” selbst, wird der Streifen zur symbolischen Tat.

Alexander, unglücklich über den Zustand der Welt, die ständigen Katastrophen, opfert sich, um andere zu erretten. Ein uralter Mythos. Er schläft mit einer Hexe, verläßt die Familie, zündet sein Haus an. Die Botschaft zeigt sich: nur Verzicht und Veränderung kann die Gesellschaft vor ihrer Selbstzerstörung retten. Tarkowskijs Ideenwelt stammt aus dem Osten. Er entwirft meditative Parabeln. Bei den Dreharbeiten bereits vom Tod gezeichnet, läßt er den langjährigen Bergman-Ka-meramann Sven Nykvist einen inneren Kosmos filmen, ein Traumgewebe aus Farbschleiern und Schwarzweiß. Die Darsteller wie in Trance. Aufgeklärten Intellektuellen muß der Streifen wie ein absurdes Ritual erscheinen. Er fordert Entscheidung.

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